Dalmatiner – Urspung und Geschichte
Der genaue Ursprung des Dalmatiners ist unbekannt
Auch wenn der Name Dalmatiner auf die Region Dalmatien an der Adriaküste hinweist, liegt der wahre Ursprung der Rasse eigentlich nicht in Kroatien. Vermutungen über die Herkunft des Dalmatiners gibt es viele und eine genaue Aufklärung wird es (wie bei vielen anderen Rassen) wahrscheinlich nie geben.
Bereits im Altertum finden sich erste Spuren des Dalmatiners, und zwar gibt es Abbildungen von Hunden, die den heutigen Rassevertretern zum verwechseln ähnlich sehen. Schlank, groß und getupft, wurden die Vierbeiner vor allem neben Streitwagen oder mit Pferden zusammen abgebildet.
Auf der Grabplatte des altägyptischen Pharaos Antef (11. Dynastie) wurde beispielsweise eine Abbildung eines getüpfelten Hundes gefunden. Beeindruckend ist dieser Fund vor allem deshalb, weil der Pharao um 2000 v. Chr. gelebt hat.
Somit hätte der Dalmatiner eine ausgesprochen lange Geschichte und wäre eine sehr alte Rasse. Tatsächlich vermuten viele Forscher den eigentlichen Ursprung im Land der Pharaonen. Aber auch Indien, Griechenland oder die Türkei werden nicht als Wiege des Dalmatiners ausgeschlossen.
Dennoch ist Kroatien als Heimat des Dalmatiners nicht von ungefähr im Rassestandard als Ursprungsland angegeben. Schon im 14. Jahrhundert beschrieb ein holländischer Reiseschriftsteller weiße Hunde mit dunklen Flecken, die er in Dalmatien beobachten konnte. Doch die auffälligen Hunde wurden nicht nur dort gesichtet. Auch in anderen Ländern finden sich zahlreiche Hinweise auf Vorfahren des Dalmatiners.
- Im Kosovo gibt es ein Kloster in welchem Abbildungen von Dalmatinerhunden zu finden sind (16. Jahrhundert).
- Das Altarbild „Madonna mit Jesus und Engeln“ auf der Insel Losinj (Kroatien) zeigt ebenfalls Dalmatiner.
- Genauso wie ein Fresko in Zaostrog (Kroatien) die Rasse ganz eindeutig präsentiert.
- Der italienische Zoologe Ulisse Aldrovandi beschreibt ebenfalls im 16. Jahrhundert dalmatinerähnliche Hunde (Bracken) in Italien, die er „Canis Sagax Vulco Brachus“ nennt. Er erwähnt auch, dass der Ursprung dieser Hunde in den Provinzen Dalmatien und Istrien liegt.
- Anfang des 17. Jahrhunderts erscheint das Buch „The History of four-footed beasts“ vom englischen Autor Edward Topsell. Auch er bezeichnet diese getupften italienschen Hunde als Bracken.
- Namentlich erwähnt wird der Dalmatiner im Jahre 1719 von Bischof Petar Bakic (Bistum Djakovo, Kroatien) in dessen Manuskript „De vita populi et de cultura armentorum et pecorum Diacovae et eius districtus anno Domini 1719“. Er beschreibt einen Jagdhund aus Kroatien, der weiß mit schwarzen Tupfen ist und nennt ihn „Canis Dalmaticus“.
- Ende des 18. Jahrhunderts (1792) beschreibt der englische Zoologe Thomas Bewick in seiner Arbeit „History of Quadrupeds“ (Geschichte der Vierfüßler) den „Coach Dog“, der kein anderer als der Dalmatiner ist.
- Ende des 19. Jahrhundert erwähnt der Wiener Zoologe Dr. Fitzinger den Dalmatiner in seinem Werk „Der Hund und seine Rassen“. Er nennt ihn Bengalische Bracke oder auch Dalmatinischen Hühnerhund.
Wer sind die Vorfahren des Dalmatiners?
Die genauen Vorfahren lassen sich nicht zu 100 % bestimmen, allerdings gab es in den Neuziger Jahren des letzten Jahrhunderts Forschungen an der Universität für Veterinärmedizin in Zagreb, die eine starke Ähnlichkeit zwischen dem Dalmatiner und der Istrianer Bracke aufwiesen.
Es gab Übereinstimmungen sowohl in der Farbgenetik, als auch bei Untersuchungen der Harnsäurewerte. Andere Gentests wiederum legten eine Verwandtschaft zum Pointer nahe.
Weitere mögliche Vorfahren:
- Greyhound
- Harlekin Dogge (Deutsche Dogge)
- Bengalische Bracke
- English Pointer
Ein Hund, viele Namen
Der Dalmatiner war unter vielen Namen bekannt, ehe er seine heutige Namensgebung bekam und seitdem als Dalmatiner gezüchtet wird:
- Dalmatischer Hund
- Canis Dalmaticus
- Coach Dog
- Tigerhund
- Dalmatinischer Vorstehhund
- Dalmatinischer Hühnerhund
- Canis Gallicus Ragusanus
- Hasenhund
- Türkischer Hund
- Plum Pudding Dog
- Petit Danois
- Firehouse Dog
- Carriage Dog
- Spotted Coach Dog
Kutschenbegleithund und Liebling des Adels
In Frankreich, vor allem aber auch in England war der Dalmatiner ab dem ausgehenden 17. Jahrhundert sehr beliebt. Er wurde dabei besonders im viktorianischen Zeitalter als Kutschenbegleithund überaus geschätzt. Mit Kutschenhund (Carriage Dog) war zwar eigentlich keine bestimmte Rasse gemeint, aber der Dalmatiner machte sich schnell einen Namen als ausdauernder Läufer und guter Wachhund und war somit prädestiniert für diesen Job.
Er lief neben oder unter der Kutsche her und bewachte Pferde, Kutsche und die transportierten Güter in der Nacht. Zudem hielt er streunende Tiere und andere Hunde fern und alarmierte die Reisenden bei Gefahr.
Der Dalmatiner eignete sich hervorragend für die Arbeit als Kutschenbegleithund, denn er brachte folgende Eigenschaften mit:
- Ausdauernd und energiegeladen
- Lange Läufe sowie ein kräftiger und athletischer Körperbau
- Selbst längere Reisen waren kein Problem
- Mittleres Temperament und eine gewisse Bereitschaft sich unterzuordnen
- Verbundenheit zu Pferden
- Wachsamkeit und Stärke
- Tapferkeit
Bevor ihm diese Aufgabe allerdings zugedacht wurde, war der Adel bereits sehr vom eleganten Aussehen der Rasse angetan gewesen und die Tupfenträger fanden schnell Liebhaber in den höheren Kreisen. Sie wurden wohl teilweise auch als Jagdhunde eingesetzt, was zumindest Bilder aus dieser Zeit vermuten lassen.
Allerdings ist es fraglich, ob sie dabei sonderlich erfolgreich waren mit ihrem auffälligen Erscheinungsbild. Außer Reisekutschen begleitete der Dalmatiner übrigens auch Post- und Transportkutschen. Sicherlich war es seiner Beliebtheit ebenfalls zuträglich, dass selbst der Vatikan Gefallen an dem edlen Hund hatte. So kam es dann, dass ein Rassevertreter sogar eine Zeit lang das Wappen des Pontifex zierte.
Die Anfänge der Reinzucht
Seine Popularität im Adel und bei gehobenen Familien blieb sehr lange erhalten und es waren vor allem französische und englische Züchter, die sich Ende des 19. Jahrhunderts der Rasse annahmen. Ein erster inoffizieller Standard wurde 1882 vom Engländer Vero Shaw verfasst.
Erst 1890 wurde dieser dann als offizieller Rassestandard deklariert.
Etwa um diese Zeit herum, wurde der Dalmatiner auch in Deutschland bekannt. Wenngleich dort schon viel früher (etwa um 1600 herum) Abbildungen von Rassevertretern auf Gemälden zu finden sind. Ein erster deutscher Züchter wird namentlich 1885 erwähnt (Brandis von Braunschweig). Es waren vermutlich seine Dalmatiner, die bei einer Ausstellung im Jahre 1897 in Hannover ausgestellt wurden.
Trotz der Nachkriegswirren zu Beginn des 20. Jahrhunderts, fanden sich einige Enthusiasten und Rassefreunde zusammen, die 1920 in der Nähe von Karlsruhe den “Deutschen Dalmatiner Club” gründeten.
5 Jahre später wurde der “Southern Dalmatian Club” in England gegründet, der nun “British Dalmatian Club” heißt. Clubpräsident war Fred Kemp. Er war es auch, der das Überleben der Rasse nach dem Ersten Weltkrieg durch seine Zuchtbemühungen sicherte. Auf seinen Blutlinien bauten später viele erfolgreiche Zuchten auf. Die Beliebtheit der Rasse stieg nun auch wieder kontinuierlich an. So gab es in den 1930 Jahren erfreulicherweise viele Neuregistrierungen. Die Rasse erholte sich demnach langsam aber sicher von ihrem Tiefpunkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Zahl der Dalmatiner schließlich ziemlich konstant und der Vierbeiner wurde zum beliebten Familienhund.
Viele in England geborene Dalmatiner fanden außerdem von dort ihren Weg in die ganze Welt und wurden vor allem auch in die USA exportiert. Schon George Washington (Erster Präsident der USA) soll eine Dalmatinerhündin namens Madam Moose besessen haben.
Später kamen weitere Dalmatiner hinzu, die er extra importieren ließ. Etwa ein Jahrhundert nach seinem Ableben gab es allerdings erst die erste Registrierung eines Dalmatiners beim American Kennel Club (1887). Es handelte sich dabei um eine Hündin namens Bessie. Und im Jahre 1904 gewann zum ersten Mal überhaupt ein Dalmatiner einen Championstitel. Im Folgejahr (1905) wurde schließlich der “Dalmatian Club of America” gegründet, kurz DCA.
In den Vereinigten Staaten erlebte die Rasse 1961 nach dem Erscheinen des Disney-Klassikers “101 Dalmatiner” einen wahren Boom. Züchter konnten sich vor der Nachfrage nach den gepunkteten Helden kaum retten und dieses Phänomen rief leider auch etliche unseriöse Züchter auf den Plan.
Ein Modehund zu sein, war noch nie einer Rasse zuträglich und richtet meistens nur Schaden an. So auch beim Dalmatiner. Es dauerte viele Jahre, bis die Zucht wieder in richtige Bahnen gelenkt wurde und zum Leidwesen der Hunde fanden die zunächst so enthusiastischen Halter schnell heraus, dass der Dalmatiner keineswegs so tapsig ist, wie im Film, sondern gehobene Ansprüche an seine Besitzer hat. So endeten nicht wenige der Tupfenträger aus Überforderung in Tierheimen.
Beliebtes Maskottchen der Feuerwehr
Im späten 17. Jahrhundert nutzten die Feuerwehren in England und anderen Ländern von Pferden gezogene Wagen, um zum Einsatzort zu gelangen. Der Dalmatiner war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr nur ein Kutschenbegleiter bei Reisen des Adels, sondern wurde zum wichtigen Mitglied auf der Feuerwache und bei Einsätzen.
Wurde die Mannschaft zu einem Brand gerufen, lief der Dalmatiner neben dem Löschkarren her und machte laut bellend auf die Feuerwehr aufmerksam und somit den Weg frei. Er war wie gewohnt ausdauernd und mutig und hatte zudem eine beruhigende Wirkung auf die Pferde, während die Einsatzkräfte damit beschäftigt waren einen Brand zu löschen.
Schließlich geraten Pferde bei Feuer schnell unter Stress. Der Dalmatiner bewachte jedoch nicht nur die Rösser, sondern ebenso das Löschfahrzeug und die Ausrüstung. Zurück auf der Wache schlief er meist im Stall bei seinen behuften Freunden, leistete den Feuerwehrmännern Gesellschaft und hielt zudem die Umgebung frei von Ratten und anderen Plagegeistern.
Mit zunehmender Motorisierung wurde der Dalmatiner im 20. Jahrhundert langsam aber sicher arbeitslos. Trotzdem verschwand er nicht vollends von der Bildfläche, sondern ist bis heute eng mit der Feuerwehr verbunden. Er ist das getupfte Maskottchen der Feuerwehrleute und noch heute befinden sich viele Rassevertreter auf Feuerwachen in den USA.
Sie haben immer noch Aufgaben, wie beispielsweise:
- Jagen von Ungeziefer
- Bewachen von Ausrüstungsgegenständen
- Gesellschaft für die Feuerwehrleute
- Begleitung bei Einsätzen
- Bewachen des Feuerwehrautos
- Maskottchen
Sparkle, die Feuerwehrhündin
Darüber hinaus wurde der Dalmatiner ein wichtiger Helfer bei Aufklärungskampagnen in puncto Sicherheit, Brandschutz und Notfallmaßnahmen. Dazu besuchen die Vierbeiner zusammen mit ihren zweibeinigen Kollegen Schulen und andere Einrichtungen und gewinnen sofort die Aufmerksamkeit der Zuhörer durch ihr auffälliges Aussehen und ihren Charme.
Ein großartiges Beispiel für einen solchen Aufklärungshund ist „Sparkle the Fire Safety Dog“. Die Hündin ist sogar die Heldin ihrer eigenen Bücherserie, in der sie vor allem Kinder über die Gefahren von Feuer aufklärt und wie sie sich im Notfall verhalten sollten.
Sparkle ist aus Clarksville, Arkansas (USA) und die Bücher wurden von Feuerwehrfrau Dayna Hilton geschrieben. Gemeinsam reisen Dayna und Sparke durchs Land und leisten wichtige Aufklärungsarbeit. Zudem hat die Dalmatinerhündin ihre eigene Webseite (http://www.sparklesthefiresafetydog.com/) und war bereits in zahlreichen Magazinen und TV-Shows vertreten. Auch auf Youtube finden sich reichlich Videos des gepunkteten Feuerwehrhundes. Natürlich immer stilecht mit rotem Feuerwehrhelm.
Ein tauber Therapiehund
Charlie war ein Dalmatinerwelpe von einem Vermehrer, der in einer Tierhandlung gleich viermal verkauft wurde. Die ersten drei Käufer brachten Charlie zurück, der Vierte gab ihn in einem Tierheim ab.
Dort schlug er vor, dass der Dalmatinerwelpe am besten eingeschläfert werden sollte, was in den Tierheimen der USA nichts Ungewöhnliches ist. Da Charlie aber noch ein Welpe war, wurde er zur Adoption freigegeben. So gelangte er schließlich zu seiner Besitzerin Colleen Wilson. Sie erkannte als Einzige, dass Charlie taub war. Was unter Dalmatinern häufiger vorkommt (siehe Dalmatiner Krankheiten).
Eigentlich wollte sie dem 6-10 Monaten alten Welpen (sein Alter war geschätzt) nur eine Pflegestelle bieten und ihn erziehen, sodass jemand anderes ihn adoptieren konnte. Denn Charlie hatte keine Beißhemmung und war ziemlich ungezogen und wild. Doch dieser Plan scheiterte kläglich, da Colleen ihr Herz schon längst an den charmanten Hund verloren hatte.
Mit viel Engagement, täglicher Aufmerksamkeit und Handzeichen in „American Sign Language“ trainierte sie den Vierbeiner und Charlie war ein fleißiger Schüler. Nach sechsmonatigem Training mit viel positiver Verstärkung und konsequenter Sozialisation, bestand der Dalmatiner schließlich seine Therapiehundeprüfung. Seitdem geht es mit Frauchen regelmäßig ins Krankenhaus, um dort kranke Menschen aufzuheitern, sie zu stimulieren und ihnen den Tag ein wenig zu verschönern.
Außerdem passt Charlie auf sein Frauchen ebenfalls besonders gut auf. Diese hat Probleme mit dem Vagusnerv, wodurch sie ohnmächtig werden kann, wenn der Blutdruck zu sehr absinkt. Droht eine solche Ohnmacht, erkennt Charlie dies und setzt sich zu ihr, um ihr ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Der Vierbeiner ist laut Colleen gerade wegen seiner Taubheit ein toller Therapiehund. Er kann beispielsweise auch in einer lauten Umgebung eingesetzt werden, ohne dass es ihn zu sehr stresst. Zudem sind seine anderen Sinne geschärfter.
Schon bald erkannten die Leute auf der Straße Charlie, bewunderten sein schönes Aussehen und wie gut er erzogen war. Der hübsche Dalmatiner hat mittlerweile seinen eigenen Instagram und Facebook Account. Mehr noch: Er wird auch für Photoshoots gemietet, war Teil der New York Fashion Week, macht Fernsehwerbung und war zu Gast bei diversen TV-Shows.
Seine größte Errungenschaft ist aber, dass er das Denken der Menschen um ihn herum permanent verändert. Wurden früher taub geborenen Dalmatinerwelpen oftmals kurz nach der Geburt getötet, erkennen Züchter und Hundefreunde in den USA mittlerweile den Wert dieser Tiere und dass sie sich eigentlich in nichts von ihren hörenden Artgenossen unterscheiden. Einzig ihre Erziehung muss anders gestaltet werden.
Dalmatinerhündin Pepper verändert die Gesetzgebung in den USA
In den USA war es nicht unüblich, dass Tiere zu Versuchszwecken benutzt wurden. Viele Krankenhäuser, Forschungseinrichtungen und Laboratorien bezogen ihre Hunde und andere Versuchstiere von Händlern, die nicht selten solche Tiere stahlen. Die Haltungsbedingungen dieser Vierbeiner waren mehr als erbärmlich. Oft ohne Wasser, Futter oder medizinische Versorgung wurden sie massenweise in viel zu kleinen Zwingern und Käfigen gehalten. Tote Tiere befanden sich unter den noch Lebenden und aus heutiger Sicht wäre das Wort Tierquälerei noch untertrieben.
Doch die Lage von Forschungstieren sollte sich dank Hündin Pepper radikal verändern. Sie war eine Dalmatinerhündin aus Pennsylvania und verschwand eines Tages im Jahre 1965 spurlos von ihrem Grundstück. Ihre Besitzer suchten verzweifelt nach ihr und erkannten sie schließlich auf einem Foto in der Zeitung, wo sie mit anderen Hunden auf einem Truck verladen war, der einem Hundehändler gehörte. Ihnen sowie dem Politiker Resnick wurde jedoch der Zutritt zu dessen Farm verwehrt.
Tragischerweise war die gekidnappte Pepper zu dieser Zeit leider schon tot. Gestorben in einem Krankenhaus wegen Forschungszwecken. Der Fall gewann großes Interesse in der Öffentlichkeit und die Empörung der Menschen war groß. US Repräsentant Joseph Resnick erließ wütend einen Gesetzesentwurf, in dem Forschungseinrichtungen und Tierhändler besser kontrolliert werden, sowie bestimmte Auflagen erhalten sollen.
Durch das große mediale Interesse sah sich der Kongress schließlich unter Druck zu handeln und es wurden endlich konkrete Gesetze zum Schutz der Tiere erlassen. Der Laboratory Animal Welfare Act (später Animal Welfare Act) trat 1966 in Kraft. Seitdem wurden die Gesetze zum Tierschutz immer wieder geändert und erweitert. Alles Dank Dalmatinerhündin Pepper, deren Besitzer auf die Missstände aufmerksam machten und die Grausamkeit einer breiten Öffentlichkeit vor Augen hielten.
18 Dalmatinerwelpen!
Im Jahre 2009 hatte Damatinerhündin Button aus dem Vereinigten Königreich einen Wurf mit sage und schreibe 18 Welpen! Ihre Besitzer wussten, dass Dalmatiner zu den wurfstarken Rassen gehörten, aber normalerweise pendelt sich die Zahl um die 10 Welpen ein. Umso verblüffter waren sie, als der Tierarzt ihnen beim Ultraschall offenbarte, dass es zu viele Welpen waren, um sie genau zu zählen.
Die Welpen kamen alle gesund und munter per Kaiserschnitt zur Welt und hielten ihre zweibeinige Familie anschließend ganz schön auf Trab. Da die Hündin nicht alle Welpen versorgen konnte, mussten alle Familienmitglieder die kleinen Dalmatiner in Schichten mit der Flasche zusätzlich füttern. Rund um die Uhr. Aber darin waren sie schon ein wenig geübt, denn Buttons erster Wurf bestand immerhin aus 16 Welpen.
Im Übrigen war Buttons gepunkteter Vater im Disney Film „102 Dalmatiner“ zu sehen gewesen. Auch zwei von ihren Welpen zog es zum Filmbusiness.
Prominente Persönlichkeiten mit Dalmatiner als Hund
Nicht nur die ägyptischen Pharaonen wussten scheinbar den Dalmatiner zu schätzen. Im Laufe der Zeit wurde der getupfte Vierbeiner der Begleiter zahlreicher Promis, Künstler, Stars und Sternchen.
- Paula Abdul (Sängerin)
- Marlon Brando (Schauspieler)
- Richard Chamberlain (Schauspieler)
- Melanie Griffith (Schauspielerin)
- Don Johnson (Schauspieler)
- Juan Peron (Diktator)
- Prinzessin (ehem. Königin) Beatrix der Niederlanden
- Ingrid Bergmann (Schauspielerin)
- Gloria Estefan (Sängerin)
- Pablo Picasso (Künstler)
- Yves St. Laurent (Designer)
- George Washington (Erster US-Präsident)
- Michael J. Fox (Schauspieler)
- Benjamin Franklin (Staatsmann, Erfinder, Verleger)
- Sarah Ferguson (Duchess of York)
- John Wayne (Schauspieler)
101 Dalmatiner – Der Film, der die gepunkteten Stars berühmt machte
Der Animationsfilm aus dem Jahre 1961 basiert auf dem Kinderbuch „The Hundred and One Dalmatians or the Great Dog Robbery“ von Dodie Smith. Disney kreierte den abendfüllenden Spielfilm unter dem Titel 101 Dalmatiner dabei gleich zweimal.
Neben der Zeichentrickversion gibt es nämlich noch eine Realverfilmung aus dem Jahre 1996. Der Film sorgte für einen enormen Bekanntheitsgrad der gepunkteten Hunde und führte in den Sechzigerjahren zu einem Boom der Dalmatinerrasse.
In beiden Filmversionen geht es darum, dass sowohl die beiden Hunde Pongo und Perdita als auch ihre Herrchen sich verlieben und schließlich alle gemeinsam zusammenleben. Als Perdita ihre Welpen geboren hat, besucht Bösewichtin Cruella de Vil den Wurf und möchte die Welpen kaufen. Als ihr dies verwehrt wird, entführt sie kurzerhand die Hunde, weil sie sich einen Pelzmantel aus ihrem Fell machen möchte. Eine Rettungsaktion beginnt, um nicht nur Perditas Wurf, sondern auch noch weitere Welpen vor Cruella zu retten.
Im Jahre 2000 gab es schließlich die Fortsetzung 102 Dalmatiner, ebenfalls als Realverfilmung. Zwei Jahre später folgte eine Zeichentrickfortsetzung des Klassikers von 1961: „101 Dalmatiner – Teil 2“. Zudem lief zwischen den Jahren 1997 und 1999 eine Fernsehserie unter dem Titel „101 Dalmatiner“.
Was Dodie Smith inspirierte
Die britische Autorin, welche die Buchvorlage für den Welthit “101 Dalmatiner” schrieb, besaß selber im Laufe ihres Lebens viele dieser Rassevertreter. Alles begann mit dem Rüden Pongo. Er war ein Geschenk zu ihrem 38. Geburtstag im Jahre 1934 gewesen.
Eine Überraschung von ihrem Verlobten und ihrer besten Freundin. Das lebende Geschenk wurde in einer Hutbox versteckt, die auf ihr Bett gestellt wurde. Dodie war Autorin von Theaterstücken und hatte es sich zur Gewohnheit gemacht nur in schwarzer und weißer Garderobe zu deren Premieren zu erscheinen. Aus Scherz hatte sie einmal erwähnt, jetzt fehle nur noch ein Dalmatiner, um ihr Outfit komplett zu machen. Dieses Accessoire hatte sie nun.
Nachdem die Autorin mit ihrem Mann in die USA zog, verstarb Pongo kurz darauf, doch das Paar wollte nicht mehr ohne einen gepunkteten Hund sein. Sie kauften also die Hündin Folly und Rüden Buzz. Beides Dalmatiner. Daraus resultierte im Jahre 1943 ein Wurf mit 15 Welpen. Etwa zehn Jahre später kehrten die Eheleute nach England zurück.
Dodie fand dort nur schwer Arbeit und so versuchte sie es mit einem Kinderbuch. Die Idee dazu kam ihr, als sie für ein Nachbarskind ein Buch zu Weihnachten kaufte. Ihre Inspiration zog sie aus ihrem jahrelangen Zusammenleben mit Dalmatinern und erinnerte sich an eine Dame, die einmal gesagt hatte, aus Pongo könnte man sicherlich einen schönen Pelzmantel machen. Die Bösewichtin Cruella de Vil war geboren!
1956 wurde das Buch zu Weihnachten veröffentlich und wurde ein voller Erfolg. Schließlich wurde Disney auf die Vorlage aufmerksam und kaufte die Rechte. Autorin und Filmemacher trafen sich dabei persönlich. Der Rest ist Geschichte.