Dalmatiner Charakter und Wesen - Was ist typisch Dalmatiner?
Dalmatiner Charakter und Wesen – Was ist typisch Dalmatiner?

Steckbrief Dalmatiner

Weitere Namen Dalmatinac, Dalmatian, Fire House Dog, Dally, Carriage Dog, Plum Pudding Dog
Größe ♂ Rüde: 56-62 cm
♀ Hündin: 54-60 cm
Gewicht ca. 24-32 kg
Herkunft/Ursprung Kroatien
Farbe Weiße Grundfarbe mit schwarzen oder leberbraunen Tupfen
Fellbeschaffenheit kurz, glänzend, hart, dicht
Lebenserwartung 10 – 13 Jahre
Charakter/Wesen verspielt, freundlich, intelligent, energisch, aktiv, lebendig, treu, sanft, selbständig
Krankheitsgefährdung Taubheit, Dalmatiner-Syndrom, Dermatitis, Allergien, Epilepsie, HD
FCI FCI Nr:153, Gruppe 6, Sektion 3: VerwandteRassen Dalmatiner FCI Standard als PDF
Aktivitätsbedarf Der Dalmatiner hat einen mittleren Aktivitätsbedarf
Futterbedarf Der Dalmatiner hat einen mittleren Futterbedarf
Fellpflege Der Dalmatiner hat einen geringen Aufwand für Fellpflege
Stadteignung Der Dalmatiner ist für die Stadt geeignet

Was ist typisch Dalmatiner?

Der Dalmatiner ist ein muskulöses Energiebündel und Powerpaket. Die Rasse ist dabei extrem lauffreudig und ausdauernd. Zukünftige Besitzer sollten die Kondition und das lebhafte Naturell des Hundes besser nicht unterschätzen und den Ansprüchen des Vierbeiners gerecht werden.

Ein übergewichtiger Dalmatiner ist eine absolute Rarität und nur bei unzureichender Bewegung und zu viel Futter möglich. Für gemütliche Menschen ist die Rasse also nichts und der athletische Dalmatiner fühlt sich bei aktiven und sportlichen Menschen demnach am wohlsten.

Typisch Dalmatiner
Der Dalmatiner ist ein muskulöses Energiebündel und Powerpaket. Die Rasse ist dabei extrem lauffreudig und ausdauernd.

Er ist der ideale Joggingpartner oder auch Reitbegleithund. Lange Strecken sind absolut kein Problem, selbst bei schnellerem Tempo. Ohne eine angemessene Auslastung des Hundes kann es hingegen rasch zu Verhaltensauffälligkeiten kommen.

Die Erziehung des Hundes sollte so früh wie möglich beginnen und ohne jegliche Härte erfolgen. Konsequenz, Geduld, Lob und Belohnungen sind hier die Zauberworte. Trainiere den klugen und lernwilligen Dalmatiner also mit viel positiver Verstärkung und sei liebevoll und einfühlsam. Strenge und harsche Trainingsmethoden quittiert der sensible Dalmatiner hingegen mit Sturheit und verweigert jegliche Mitarbeit.

Neben einer soliden Erziehung ist auch eine frühe Sozialisation von Vorteil, damit der Dalmi ausgeglichen wird und sich sein freundliches, gutmütiges und umgängliches Wesen voll entfalten kann und er Dir später einmal nicht auf der Nase herumtanzt. Andere Haustiere sind in der Regel kein Problem. Einige Dalmatiner haben allerdings leichten Jagdtrieb, weshalb ein frühes Kennenlernen von anderen Tieren und Artgenossen angeraten ist.

Dalmatiner sind darüber hinaus sehr aufmerksam und wurden als Bewacher von Kutschen, deren Passagieren und Waren eingesetzt. Dabei sind sie jedoch keine Dauerkläffer. Als Wachhund wird die Rasse aber eh nur noch selten eingesetzt. Trotzdem würde ein Dalmatiner seine Familie im Ernstfall beschützen und verteidigen. Fremden gegenüber verhält er sich eher neutral oder zurückhaltend. Scheu ist er jedoch nicht.

Durch seinen Einsatz als Arbeitshund hat sich der Dalmatiner eine gewisse Unabhängigkeit und Selbständigkeit bewahrt. Er ist selbstbewusst, aber ohne jegliche Aggression. Trotzdem braucht er intensiven Kontakt zu seinem Menschen bzw. seiner Familie. Eine Zwingerhaltung ist demnach absolut nicht artgerecht für den liebenswürdigen und menschenbezogenen Dalmatiner.

Dennoch ist er sehr anpassungsfähig und kann sowohl auf dem Land oder in der Stadt gehalten werden. Selbst eine Wohnungshaltung ist bei ausreichender Bewegung kein Problem.

Dalmatiner im Wasser
Viele Dalmatiner lieben das Wasser

Was beschreibt das Wesen des Dalmatiners?

  • Lauffreudig
  • Sensibel
  • Stur
  • Intelligent und lernwillig
  • verschmust
  • Treu
  • Selbstständig
  • Braucht Kontakt zu seinen Menschen
  • Wachsam und aufmerksam
  • Energiegeladen
  • Voller Lebensfreude
  • Harmoniebedürftig
Dalmatiner Charakter und Wesen
Was beschreibt das Wesen und den Charakter eines Dalmatiners?

Wie sieht der Dalmatiner aus?

Der Dalmatiner dürfte eine der bekanntesten Hunderassen überhaupt sein. Fast jeder kennt den schlanken weißen Hund mit den charakteristischen braunen oder schwarzen Tupfen beim Namen.

Seine Erscheinung ist athletisch, kräftig und muskulös. Sein Rücken ist gerade und die Brust tief. Der Kopf sowie der Fang sind schmal. Die Rute ist lang und leicht aufgebogen. Sie wird zur Spitze hin etwas dünner. Die Schlappohren des Dalmatiners sind hoch angesetzt. Der Hund ist lebhaft und sehr ausdauernd.

Hübsche Dalmatinerdame auf Waldweg
Wer kennt sie nicht – die typischen Punkte auf dem weißen Fell.

Wie groß wird ein Dalmatiner?

Der Dalmatiner ist ein mittelgroßer Hund.

Rüden erreichen laut Rassestandard idealerweise eine Widerristhöhe zwischen 56 – 62 cm und Hündinnen sind mit 54 – 60 cm etwas kleiner. Allerdings werden größere Hunde durchaus im FCI-Standard geduldet und nicht von der Zucht ausgeschlossen, wenn sie ansonsten von perfektem Typ und Ausgeglichenheit sind.

Wie schwer wird ein Dalmatiner?

Im Standard wird kein Idealgewicht für den Dalmatiner angegeben. Rüden sind jedoch in der Regel etwas schwerer als Hündinnen und bringen rund 27 – 32 kg auf die Waage. Hündinnen hingegen nur etwa 24 – 29 kg. Das Körpergewicht sollte zur Größe des Hundes passen und keinesfalls darf der Dalmatiner schwerfällig oder gar fett erscheinen. Er ist immer schlank und muskulös.

Unter welchen Namen kennt man den Dalmatiner noch?

Croatia-Kroatien
Kroatien gilt als Ursprungsland des Dalmatiners.

Kroatien gilt als das Ursprungsland des Dalmatiners. Dort gibt es eine Region namens Dalmatien (adriatische Ostküste), die Namenspate für die Rasse stand.

Von seinen Fans wird der getupfte Hund hingegen oft liebevoll und kurz „Dalmi“ genannt. Außerhalb Deutschlands hat&hatte der Dalmatiner außerdem noch Namen wie:

  • Dalmatian
  • Dalmatinac
  • Dal / Dally
  • Firehouse dog
  • Dalmatiner Jagdhund
  • Plum Pudding Dog
  • Spotted Coach Dog
  • Carriage Dog
  • Leopard Carriage Dog
Dalmatiner im Portrait
Dalmatiner im Portrait

Wie lange lebt ein Dalmatiner?

Die Lebenserwartung des Dalmatiners hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zum einen spielen Abstammung und Genetik eine wichtige Rolle, zum anderen können Besitzer eine gesunde und artgerechte Haltung fördern, die der Lebenserwartung durchaus zuträglich ist. Durchschnittliche wird der Dalmatiner jedoch 10 – 13 Jahre alt.

Diese Lebensspanne kann bei erblich bedingten oder anderen Erkrankungen deutlich herabgesetzt werden. Allerdings gibt es auch Exemplare, die mehr Lebensjahre schaffen. Bei optimalen Haltungsbedingungen mit guter tiermedizinischer Versorgung, gesundem Futter, ausreichend Bewegung und Beschäftigung sowie Familienanschluss kann der Dalmatiner durchaus länger als 13 Jahre leben.

Für mehr Tipps für eine lange Lebenserwartung hier klicken!


Kurze Beschreibung laut Rassestandard

  • Ursprung: Kroatien
  • Klassifikation: Gruppe 6 (Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen), Sektion 3 (Verwandte Rassen), Standard Nr. 153 (ohne Arbeitsprüfung)
  • Größe: 56-62 cm (Rüden) / 54-60 cm (Hündinnen)
  • Gewicht: 27-32 kg (Rüden) / 24-29 kg (Hündinnen)
  • Verwendung: Familienhund, Gesellschafts- und Begleithund, Arbeitshund (Therapie, Rettungsdienst etc.)
  • Lebenserwartung: 10 – 13 Jahre
    Charakter und Wesen: Sanft, treu, angenehm, freundlich, nicht scheu oder zurückhaltend, keine Aggressivität oder Nervosität, leicht abzurichten, selbständig
  • Fellfarben: Weiße Grundfarbe mit schwarzen oder braunen (leberfarbenen) Tupfen, die über den ganzen Körper verteilt sind.
Dalmatiner FCI Rassestandard
Dalmatiner FCI Rassestandard

Quelle: http://www.fci.be/Nomenclature/Standards/153g06-de.pdf


Für wen ist der Dalmatiner der perfekte Hund?

Wer den Dalmatiner einzig wegen seines eleganten und auffälligen Aussehens kaufen möchte, sollte seine Entscheidung besser noch einmal überdenken. Der Dalmatiner hat Bedürfnisse und ist kein Hund für Anfänger, sondern gehört in kompetente und bestenfalls auch erfahrene Hände. Ist der Dalmatiner der erste Vierbeiner überhaupt, so ist der Besuch in einer guten Hundeschule dringend angeraten. Bei der Erziehung des sensiblen Hundes kann einiges schief gehen, das sich hinterher nur schwer wieder ausbügeln lässt.

Seine neuen Besitzer sollten vor allem Zeit mitbringen und den Willen, sich viel und gern mit dem Dalmatiner beschäftigen zu wollen. Denn der lauffreudige Hund ist ein Kraftpaket, das gern in der freien Natur unterwegs ist und seine Menschen auf Schritt und Tritt begleiten möchte.

Aktive und sportliche Menschen liegen mit dem Dalmatiner darum goldrichtig. Er ist ein ausdauernder Begleiter bei Radtouren, morgendlichen Joggingrunden oder langen Ausritten.

Lange und abwechslungsreiche Spaziergänge sind Plichtprogramm und auch die geistige Auslastung sollte beim intelligenten Dalmatiner nicht zu kurz kommen. Suchspiele, Nasenarbeit, Hundesport oder Apportieren liegen dem Vierbeiner und er ist für vielseitige Beschäftigungen zu haben.

Ich liebe meinen Dalmatiner
Ich liebe meinen Dalmatiner

Alleinstehende berufstätige Hundehalter sollten darum eher von der Rasse Abstand nehmen. Es wäre wenig artgerecht und entspricht nicht dem Naturell des Dalmatiners für viele Stunden allein zu Hause zu sein.

Dabei sollte sein Zuhause im Idealfall ein Haus mit Garten sein. Allerdings ist dies bei ausreichender Bewegung und Auslastung kein Muss. Wird der Dalmatiner genügend gefordert, so ist er auch in einer Wohnung ein ruhiger und zufriedener Zeitgenosse.

Wofür die Rasse sich hingegen überhaupt nicht eignet, ist die Zwingerhaltung. Und dies nicht nur allein wegen seines anhänglichen und Menschen sehr zugetanen Wesens, sondern auch wegen seiner Fellbeschaffenheit. Das kurze Haar ohne Unterwolle bietet dem Dalmatiner bei Regen und Kälte einfach nicht genug Schutz.


Eignet sich ein Dalmatiner als Familienhund?

Aber ja! Aktive Familien werden ihre helle Freude mit dem Dalmatiner haben. Er ist für jeden Schabernack zu haben und lässt gern auch mal den Clown raushängen. Hauptsache, er ist immer mittendrin, statt nur dabei und darf die Aufmerksamkeit seiner Menschen in vollen Zügen genießen. Auch hier gilt allerdings wieder, dass der Hund nicht den ganzen Tag alleine verbringen sollte. Bestenfalls ist immer jemand zu Hause.

Voraussetzungen für einen tollen Familienhund sind neben einer soliden Erziehung aber auch eine frühe und umfangreiche Sozialisation. Toll wäre, wenn der Dalmatiner Kinder und Babys bereits kennt und auch sonst viele positive Erfahrungen sammeln konnte.

Dalmatiner als Familienhund?
Der Dalmatiner ist ein idealer Familienhund wenn er ausreichend ausgelastet wird und auch Zeit für ihn vorhanden ist.

 

Was muss ich bei der Kombination Kinder und Dalmatiner beachten?

Der Dalmatiner ist geduldig und belastbar. Er wird seine großen und kleinen Familienmitglieder lieben und sie auch beschützen, wenn es darauf ankommt. Wichtig für ein harmonisches Zusammenleben von Kind(ern) und Hund sind gegenseitiger Respekt, liebevoller Umgang und eine gute Sozialisation des Vierbeiners. Dies alles müssen die Eltern in die Wege leiten und erarbeiten.

Der Umgang zwischen Kind und Haustier sollte dabei immer kontrolliert erfolgen. Niemals sollten Babys oder kleine Kinder mit dem Dalmatiner alleingelassen werden. Sie sind noch zu grobmotorisch, tun dem Vierbeiner womöglich unwissentlich weh und verstehen darüber hinaus mögliche Drohsignale nicht. Zudem ist der Dalmatiner sehr lebhaft und kann kleinere Zweibeiner im Spiel durchaus über den Haufen rennen oder sie verletzen, wenn er sie ungestüm anspringt.

Wachsen Hund und Kinder gemeinsam auf, solltest Du Deinen Sprösslingen auf jeden Fall ein paar Grundregeln von Anfang an nahe legen:

  • Der Dalmatiner sollte nicht gestört oder geweckt werden, wenn er seine Ruheplätze aufsucht.
  • Beim Fressen darf er ebenfalls nicht gestört werden.
  • Ihm ein Spielzeug oder einen Leckerbissen wegnehmen mag auch keine gute Idee sein und sollte unter Aufsicht der Eltern früh geübt werden.
  • Dein Kind sollte den Welpen nicht hochheben und herumtragen. Was niedlich aussieht, kann gefährlich für den kleinen Vierbeiner werden.
  • Auf dem Hund herumklettern, ihn als Schaukelpferd benutzen, ihm an den Ohren oder der Rute ziehen ist tabu.
  • Auch Kinder haben sich an die für den Hund aufgestellten Regeln zu halten und dürfen ihm beispielsweise nichts vom Tisch füttern.

Zeige Deinen Kindern den richtigen Umgang mit dem Dalmatiner und binde Töchterchen oder Sohn altersgerecht in die tägliche Routine mit Hund ein. Jüngere Kinder könnten den Hund füttern oder ihn mit einem Gummistriegel bürsten.

Ältere Kinder spielen vielleicht gern mit dem Vierbeiner, üben kleine Tricks, werfen Bällchen und beschäftigen sich spielerisch mit ihm. Teenager hingegen dürfen mit dem gut erzogenen Dalmatiner ruhig zum Gassigehen raus oder nehmen aktiv am Training des Hundes teil.

Wer einige Dinge beachtet, den Dalmatiner von einem seriösen Züchter kauft (der bereits mit der Sozialisation begonnen hat und diese im neuen Heim konsequent fortgesetzt wird) und seine Kinder im richtigen Umgang mit dem Vierbeiner anleitet und begleitet, erhält einen tollen, treuen und anhänglichen Familienhund.

Die Kinder werden ihren getupften Begleiter sicherlich lieben und einen Freund fürs Leben finden, dem sie nicht nur ihre Sorgen anvertrauen können, sondern der Spielkamerad, Beschützer und Zuhörer in einem ist.

Dalmatiner und Kind
Dalmatiner und Kinder: Wichtig für ein harmonisches Zusammenleben von Kind(ern) und Hund sind gegenseitiger Respekt, liebevoller Umgang und eine gute Sozialisation des Vierbeiners.

Gibt es Vorurteile gegenüber Dalmatinern?

1. Der Dalmatiner ist aggressiv gegenüber Artgenossen

Wer sich das frühere Einsatzgebiet des Dalmatiners vor Augen führt, wird schnell merken, dass es die Pflicht des Hundes war, die Reiter und Kutschen vor Räubern, wilden Tieren und auch streunenden Hunden zu beschützen und bei Bedarf zu verteidigen. Demnach war eine gesunde Skepsis und gewisse Selbständigkeit beim Hund wünschenswert und es liegt nahe, dass er anderen Vierbeinern nicht sehr wohlgesonnen war. Allerdings wurden die treuen Kutschenbegleiter aber meistens im Rudel gehalten. Der Dalmatiner ist also durchaus in der Lage, friedlich mit Artgenossen zurechtzukommen, kann sich wunderbar in ein Rudel integrieren und ist sozialverträglich.

Genauso verhält sich der Dalmatiner gegenüber Fremden auch heutzutage noch zurückhaltend, wenn auch ohne jegliche Aggression, sondern eher neutral. Wie gut Dein Dalmi einmal mit anderen Hunden und sonstigen Vierbeinern auskommt, liegt an der Mühe, die Du Dir mit der Sozialisation des Dalmatiners machst. Gewöhne ihn früh an andere Haus- und Wildtiere und es wird später kaum Probleme geben. Denn eigentlich hat der Dalmatiner eine hohe Toleranzgrenze und nur wenig Aggressionspotenzial.

Dalmatiner aggressiv mit anderen Hunden
Ist der Dalmatiner aggressiv gegenüber anderen Hunden? Wie gut Dein Dalmi einmal mit anderen Hunden und sonstigen Vierbeinern auskommt, liegt an der Mühe, die Du Dir mit der Sozialisation des Dalmatiners machst.

 

2. Der Dalmatiner hat ein nervöses Verhalten

Machen wir uns nichts vor. Ein Hund (egal welcher Rasse) kann zu einem Nervenbündel werden, wenn er nicht richtig oder nicht ausreichend ausgelastet und beschäftigt wird.

Erziehung und Bewegung sind die Eckpfeiler eines ausgeglichenen, zufriedenen und ruhigen Hundes. Demnach mag dieses Vorurteil vielleicht dadurch entstanden sein, dass viele Käufer das Temperament des Dalmatiners unterschätzen und ihn aus rein optischen Gründen anschaffen.

Wird dem Bewegungsdrang der Rasse aber nicht Rechnung getragen, so kommt es schnell zu unerwünschten Verhaltensweisen und das Vorurteil wird untermauert. Natürlich kann ein Hund auch ein nervöses Wesen haben, wenn er aus einer unseriösen Zucht stammt und auf Charakter und Wesensfestigkeit der Elterntiere keinerlei Wert gelegt wird. Insbesondere Modehunde rufen schnell Vermehrer und andere dubioser Züchter auf den Plan, die nur das schnelle Geld sehen.


Eignet sich ein Dalmatiner als Therapiehund?

Dem Dalmatiner liegt die Arbeit im sozialen Bereich. Er ist verspielt, aktiv, ohne Aggression, hat ein freundliches Wesen und sieht natürlich noch umwerfend aus. Alles Attribute, die ihm bei der Therapiehundearbeit zugute kommen. Dabei beginnt die Ausbildung schon sehr früh. Oft mit nur wenigen Monaten. Dabei steht die Sozialisation meistens zunächst im Vordergrund. Je nach späterem Einsatzgebiet des Hundes, muss er schon viel kennenlernen dürfen und an vieles gewöhnt werden, zum Beispiel:

  • Babys, Kleinkinder, Kinder und alte Menschen
  • Menschen mit Behinderungen
  • Menschen mit Rollstuhl oder Gehhilfen
  • Seltsame Bewegungsabläufe oder merkwürdiger Gang einer Person
  • Schreien
  • Anfassen (durchaus auch mal grob)
  • Menschenansammlungen
  • Gewusel, Rennen
  • Plötzliche Laute und Bewegungen

Bei der eigentlichen Ausbildung von Hundeführer und Dalmatiner wird dann praktisches und theoretisches Wissen vermittelt. Dabei wird mit jedem Hund-Mensch-Gespann individuell im praktischen Teil gearbeitet. Zwischen den Ausbildungsblöcken muss das Erlernte natürlich konsequent geübt und vertieft werden. Selbst nach erfolgreich bestandener Prüfung stehen Fortbildungen und kontinuierliches Training an.

Die Therapiehundearbeit ist für den Dalmatiner sehr anstrengend. Er muss konzentriert mitarbeiten und wird mental sehr gefordert. Auch körperlich (je nach Einsatzgebiet) kann die Arbeit ihn sehr auslasten. Darum benötigt solch ein Hund wohlverdiente Ruhepausen und Tage, an denen er einfach nur Hund sein darf und nicht zur Arbeit muss.

Voraussetzungen für einen Dalmatiner als Therapiehund:

  • Absoluter Grundgehorsam auch bei großer Ablenkung
  • Gute Beziehung und enge Bindung von Hund und Halter
  • Vertrauen in den Hundeführer
  • Einwandfreies Wesen (wesensfeste Elterntiere)
  • Mental belastbar
  • Verlässlichkeit
  • Sozialverträglich mit anderen Hunden und weiteren Tieren
  • Menschenfreundlich
  • Ruhe auch in Stresssituationen
  • Zuverlässig abrufbar
  • Leinenführigkeit (auch bei Fremden)
  • Entspannt selbst bei Lärm oder großen Menschenansammlungen
  • Unerwartete oder seltsame Bewegungen und Lautäußerungen machen ihm nichts aus
  • Kein Aggressionspotenzial
  • Individueller Charakter und ausgeglichenes Temperament des Hundes machen ihn für die Therapiehundearbeit geeignet (Nicht jeder Dalmatiner kann Therapiehund werden)
  • Konzentrationsfähigkeit

Die Einsatzgebiete eines solchen Arbeitshundes sind recht unterschiedlich und je nach Arbeitsumfeld wir dem Dalmatiner natürlich anderes abverlangt. Gute Nerven und Belastbarkeit sind aber eigentlich immer von Nöten.

Eingesetzt werden kann der Hund beispielsweise in:

  • Kindergärten
  • Schulen
  • Gefängnis
  • Behinderteneinrichtungen
  • Altersheim
  • Hospiz
  • Krankenhaus
  • Pflegeheim
Dalmatiner als Therapiehund
Dem Dalmatiner liegt die Arbeit im sozialen Bereich. Er ist verspielt, aktiv, ohne Aggression, hat ein freundliches Wesen und sieht natürlich noch umwerfend aus.

Erziehung und Sozialisation sind wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung

Dem Dalmatiner werden gewisse Veranlagungen und Wesenszüge in die Welpenkiste gelegt. Allerdings entfalten sich diese nicht wie von Zauberhand allein, sondern es bedarf des Züchters und der späteren Besitzer, dass sich die tolle Persönlichkeit des Dalmatiners auch voll entfalten kann.

Die Wahl des richtigen Welpen spielt dabei natürlich eine Rolle. Die Elterntiere sollten nicht nur toll aussehen und gute Gene aufweisen, sondern ebenso wesensfest und charakterlich einwandfrei sein. Doch dies ist leider nur die halbe Miete. Selbst der schönste Dalmatiner mit den bestmöglichen Voraussetzungen kann verzogen werden und unerwünschte Verhaltensweisen entwickeln, wenn er nicht geprägt, unzureichend sozialisiert oder falsch erzogen wird. Im schlimmsten Fall wird der Dalmatiner also verhaltensauffällig, schwer kontrollierbar und das Zusammenleben mit ihm zur Zerreißprobe.

Dalmatiner Welpen sozialisieren
Die Sozialisierung beginnt im Welpenalter

Damit es nicht so weit kommt und Du einen tollen, charakter- und wesensfesten Dalmatiner an Deiner Seite haben wirst, kannst Du einiges unternehmen, denn von nichts kommt bekanntlich nichts:

  • Welpenkauf nur beim seriösen Züchter
  • Was durfte der kleine Dalmi dort schon kennenlernen?
  • Wie hat der Züchter den Welpen bereits sozialisiert?
  • Familienanschluss von Anfang an ist wichtig
  • Kennt der Hund bereits andere Tiere?
  • Besuche eine Hundeschule und erziehe Deinen Vierbeiner!
  • Trainiere ausschließlich mit positiver Verstärkung
  • Gewöhne den Welpen an alles, was ihm später beim Zusammenleben mit Dir häufig begegnen wird
  • Nimm Dir ausgiebig Zeit für Deinen Hund
  • Halte ihn artgerecht
  • Sorge für geistige und körperliche Auslastung (dies schafft einen zufriedenen und ausgeglichenen Hund)
  • Sei ein konsequenter und verlässlicher Rudelführer

Gibt es charakterliche Unterschiede zwischen Rüde und Hündin?

Du hast Dich für einen Dalmatiner als Hund entschieden. Als Nächstes kommt dann meistens die Frage auf, ob es ein Rüde oder doch lieber eine Hündin werden soll. Wer recherchiert, ob es Wesensunterschiede bei Hündin oder Rüde gibt, wird schnell fündig. Schnell stolpert man über Vorurteile wie etwa:

  • Rüden sind dominant.
  • Rüden neigen zu aggressivem Verhalten.
  • Eine Hündin ist leichter trainierbar.
  • Hündinnen sind anpassungsfähiger.
  • Rüden haben ein ausgeprägtes Territorialverhalten.
  • Hündinnen sind verschmuster und anhänglicher.
  • Rüden markieren.
  • Rüden neigen zum Streunen.

Es stimmt, dass einige Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften mehr bei einem bestimmten Geschlecht zu finden sind. Allerdings lassen sich Wesenszüge nicht allgemein pauschalisieren.

So gibt es beispielsweise auch sehr dominante Hündinnen. Und wer einmal zwei Hündinnen hat kämpfen sehen, weiß, dass es dort weitaus heftiger und auch gefährlicher zur Sache geht, als bei den eher glimpflichen Showkämpfen der Rüden.

Kampfschmuser kommen ebenfalls bei beiden Geschlechtern vor und am Ende sind Hunde eigentlich genauso Individuen, wie wir Menschen. Charakter und Wesen werden eben nicht nur durch Vererbung und wesensfeste Vorfahren bestimmt, sondern durch vielfältige Faktoren beeinflusst:

  • Positive/negative Erfahrungen
  • Haltungsbedingungen
  • Auslastung geistig/körperlich
  • Kontakt zu anderen Artgenossen
  • Handaufzucht oder durch Mutterhündin
  • Umwelteinflüsse
  • Lebensart der Besitzer
  • Erziehungsstil des Hundehalters
  • Gesundheit
  • Erziehung

Dir als Besitzer wird also eine wichtige Aufgabe zuteil. Du trägst nämlich nicht unwesentlich zu einem tollen oder unerzogenen Dalmatiner bei. Deine Persönlichkeit beeinflusst und prägt demnach auch den Charakter Deines Hundes entscheidend mit.

Ob es also ein Rüde oder eine Hündin sein soll, ist eigentlich Geschmackssache. Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich weibliche und männliche Dalmatiner etwas hinsichtlich ihrer Statur und natürlich im Sexualverhalten. Für das Sozialverhalten gegenüber Menschen macht es hingegen kaum einen Unterschied, ob es nun ein Rüde ist oder eben nicht. Vielmehr sind eine gute Welpenstube, solide Erziehung und Sozialisierung das A und O.

Wer etwas über den Charakter seines zukünftigen Hundes in Erfahrung bringen will, sollte demnach nicht nach geschlechtsspezifischen Eigenschaften forschen (die sich sowieso nicht pauschalisieren lassen), sondern den Züchter oder auch Vorbesitzer fragen. Ein Züchter weiß ganz genau, wer der Rowdy im Rudel ist, wer eher schüchtern und zurückhaltend reagiert oder wer die größte Schmusebacke ist.

Charakter und Wesen Dalmatiner Rüde oder Hündin?
Der Charakter lässt sich nicht am Geschlecht festmachen. Es gibt viele Ausprägungen sowohl beim Rüden als auch bei der Hündin!

Verhaltensänderung während der Läufigkeit

Mit der ersten Läufigkeit Deiner Hündin kannst Du theoretisch ab dem 6. Lebensmonat rechnen, meist kommt sie jedoch etwas später. Diese erste Hitze verläuft dabei oft etwas untypisch und auch in etwas abgeschwächter Form. Wer seine Hündin nicht kastrieren lässt, wird sie ca. zweimal im Jahr durch diese Zeit begleiten. Besitzer entwickeln dabei meistens ein Gespür dafür, wann es wieder losgeht, da die Dame häufig bestimmte Verhaltensweisen an den Tag legen wird. Wie sich Deine Dalmatinerdame jedoch generell später einmal bei der Läufigkeit benehmen wird, lässt sich leider nicht pauschal voraussagen. Da sind Hündinnen vollkommen unterschiedlich.

Es gibt tatsächlich Rassevertreterinnen, denen wirst Du kaum anmerken, dass sie überhaupt läufig sind. Andere Damen wiederum legen plötzlich völlig ungewöhnliches und untypisches Benehmen an den Tag und sind von ihren Besitzern kaum wiederzuerkennen. Während einige verschmust und extrem anhänglich werden, Nesttrieb entwickeln und sogar Spielzeug als Welpenersatz bemuttern, ziehen sich andere Dalmi-Damen eher zurück und wollen niemanden sehen.

Kommt es zu keinem Deckakt, finden viele Hündinnen schon bald wieder zu ihrem alten Selbst zurück. Einige Rassevertreterinnen werden allerdings scheinträchtig und nicht wenige davon produzieren sogar etwas Milch. Dies ist nicht ungewöhnlich und zunächst auch kein Grund zur Sorge. In der Natur wird nämlich normalerweise immer nur das ranghöchste Weibchen gedeckt. Allerdings können rangniedrigere Tiere ebenfalls scheinträchtig werden und im Ernstfall die zukünftigen Welpen mit versorgen.

Beachte während der Läufigkeit einige Hygienemaßnahmen und achte beispielsweise auf waschbare Schlafplätze. Du musst vielleicht auch etwas häufiger putzen (Bluttropfen) oder ziehst Deiner Dalmatinerdame ein Schutzhöschen an. Sei wachsam auf Spaziergängen und leine die Dalmatinerhündin nicht ab. Weise andere Hundebesitzer auf den Zustand Deiner Hündin hin und bitte darum, unkastrierte Rüden besser anzuleinen.

Einem Rüden bleibt eine läufige Hündin in der Umgebung natürlich nicht verborgen. Dafür hat die Dame viel zu viele Duftmarken als Einladung in der Umgebung verteilt. Diese werden dann auch eifrig beschnüffelt und so mancher wohlerzogene Rüde vergisst seine gute Kinderstube und schaltet bei Herrchens Kommandos plötzlich in den „Ist-mir-egal“-Modus.

Nicht wenige verweigern in dieser Zeit das Fressen oder jaulen nach der Liebsten. Zum Leidwesen von Besitzern und Nachbarn gern auch nachts. Einige versuchen sogar von zu Hause wegzulaufen und sich auf die Suche nach der läufigen Hündin zu machen. Obwohl Rüden also keinerlei Hormonschwankungen unterliegen, können sich ihr Wesen und ihr Verhalten plötzlich verändern, wenn eine paarungsbereite Hündin in der Nähe ist.

Dalmatinerhündin läufig anleinen
Sei wachsam auf Spaziergängen und leine die läufige Dalmatinerhündin nicht ab. Weise andere Hundebesitzer auf den Zustand der Hündin hin und bitte darum, unkastrierte Rüden besser anzuleinen.

Beeinflusst eine Kastration das Wesen des Dalmatiners?

Jein. Bei Rüden wird beispielsweise gern behauptet, dass sie gelassener werden und weniger dominant und aggressiv sind nach einer Kastration. Dies lässt sich aber nicht pauschal für alle Vierbeiner sagen. Bei manchen Rüden hat dieser Eingriff absolut keinen Einfluss auf die Persönlichkeit und unerwünschte Verhaltensweisen werden nicht ausgemerzt. Dies gilt scheinbar besonders für Rüden, die erst sehr spät kastriert wurden und somit schon lange geschlechtsreif waren. Sie reagieren nach der OP mitunter trotzdem auf eine läufige Hündin und das Aggressionspotenzial gegenüber gleichgeschlechtlichen Konkurrenten bleibt ebenso erhalten.

Bei einer frühen Kastration hingegen (vor oder während der Pubertät) können Sexualtriebe durchaus unterbunden werden. Bei Begegnungen mit Hündinnen verhält sich der Dalmatiner in diesem Fall meist neutral. Selbst, wenn sie in der Hitze ist. Jedoch ist so eine frühe Kastration nicht ganz unumstritten, da der Wegfall bestimmter Hormone Folgen für das Sozialverhalten hat und die gesunde Entwicklung stören kann. Außerdem besagt das Tierschutzgesetz, dass Tieren Körperteile ohne medizinische Indikation nicht einfach amputiert werden dürfen.

Gründe für eine Kastration des Rüden könnten sein:

  • Hormonstörungen
  • Hund und Hündin leben in einem Haushalt
  • Tumorerkrankungen der Geschlechtsorgane
  • Fehlentwicklungen des Hodens
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Sehr starker Sexualtrieb (hypersexuell)

Wer also mit dem Gedanken spielt, seinen Dalmatinerrüden kastrieren zu lassen, sollte bedenken, dass dies kein Zaubermittel ist, damit unliebsame Verhaltensauffälligkeiten von heute auf morgen aufhören. Zwar werden viele Hunde nach dem Eingriff ruhiger, eine Garantie gibt es allerdings nicht.

Ebenso wenig gibt es eine Garantie, dass Dein Hund die Operation unbeschadet übersteht. Denn wie bei jeder OP kann es natürlich Nebenwirkungen geben. Hinzu kommen ein verringerter Bewegungsdrang durch den Wegfall einiger Hormone und die damit verbundene Gefahr von Übergewicht. Auch Inkontinenz kann vorkommen, die Neigung zur Schilddrüsenunterfunktion und manche Hunde zeigen Fellveränderungen. Dies gilt für Rüden und Hündinnen gleichermaßen.

Wer dauerhaft und nachhaltig unerwünschte Verhaltensweisen seines Dalmatinerrüden in den Griff bekommen möchte, sollte darum vielleicht lieber auf eine gute Hundeschule zurückgreifen und am Kern des Problems arbeiten.

Bei Hündinnen hingegen kann es durchaus (medizinische) Vorteile bei einer Kastration geben:

  • Die Läufigkeit fällt weg und damit gibt es auch keine Blutung mehr
  • Kein unerwünschter Nachwuchs
  • Keine Scheinträchtigkeit
  • Gesäugetumore werden verhindert (gilt nur bei früher Kastration vor oder nach der ersten Läufigkeit)
  • Keine Gebärmuttervereiterung möglich
  • Eierstock-Tumore werden verhindert
  • Starke hormonelle Schwankungen werden vermieden

Doch auch hier gilt, dass nicht einfach nur aus Bequemlichkeit kastriert wird (Blutungen, aufdringliche Rüden, Gefahr von unerwünschtem Nachwuchs). Zudem werden Kastrationen heutzutage etwas kritischer betrachtet, als noch vor einigen Jahren. Zwar gibt es durchaus Vorteile für diesen Eingriff, es wurde in Studien jedoch mittlerweile nachgewiesen, dass dafür andere Probleme und Erkrankungen (wie beispielsweise verschiedene Krebsarten oder Schilddrüsenprobleme) bei kastrierten Hunden gehäuft vorkommen und durch die Kastration sogar noch gefördert werden.


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