Dalmatiner Erziehung: Was kann ich tun damit mein Dalmatiner nicht so an der Leine zieht?
Dalmatiner Erziehung: Was kann ich tun damit mein Dalmatiner nicht so an der Leine zieht?

Dalmatiner – Erziehung

Zu den Aufgaben des Dalmatiners gehörte das Bewachen und Begleiten von Kutschen sowie sein Einsatz als bellende Sirene bei der Feuerwehr. Auch jagdlich wurde die Rasse ursprünglich einmal verwendet.

Durch seinen früheren Einsatz als unabhängiger und eigenständiger Arbeitshund haben viele Dalmatiner ihren ganz eigenen Kopf und sind bisweilen regelrecht stur. Hinzu kommen das sensible Wesen und eine gute Portion Selbstvertrauen. Darum wirst Du mit übertriebener Härte in der Erziehung kaum etwas erreichen. Ein Lob oder Leckerli, gepaart mit entschlossenem und sicherem Auftreten des Hundeführers, überzeugt den Hund viel eher.

Dalmatiner Erziehung
Eine konsequente und liebevolle Erziehung ist beim Dalmatiner enorm wichtig.

Oft herrscht dazu noch das weitverbreitete Vorurteil, der Dalmatiner sei stets nervös und nur schwer durch seinen Besitzer im Zaum zu halten. Dies dürfte jedoch nur der Fall sein, wenn der Hund nicht richtig erzogen wurde und/oder zu wenig ausgelastet und beschäftigt wird. Eigentlich dürfte man dies also über so ziemlich jede Hunderasse sagen. Jeder Hund, der nicht erzogen ist, wird früher oder später zu einer Geduldsprobe oder Herausforderung für seine Besitzer.

Ein weiteres Vorurteil, das dem Dalmatiner anhaftet: Er sei aggressiv gegenüber Artgenossen. Dieses Vorurteil scheint zunächst plausibel. Immerhin musste der Dalmatiner früher die Kutschen und vor allem die Pferde vor streunenden Hunden beschützen. Frühe Sozialisation und Erziehung sind daher tatsächlich sinnvoll. So wird Dein Vierbeiner entspannt und ausgeglichen, wenn es um Begegnungen mit anderen Hunden geht. Doch auch hier gilt natürlich wieder, dass jeder Hund gut sozialisiert sein sollte, um Fehlverhalten gegenüber Artgenossen zu vermeiden.


Warum ist die Erziehung des Dalmatiners so wichtig?

Das tolle Wesen und die einzigartige Persönlichkeit des schönen Dalmatiners können sich nur vollends entfalten, wenn die Besitzer bereit sind, mit ihrem Hund zu arbeiten, ihn solide zu erziehen und artgerecht zu halten. Dies ist für ein harmonisches Zusammenleben mit Vierbeiner enorm wichtig.

Vorteile eines gut erzogenen Dalmatiners:

  • Das gemeinsame Training und die daraus resultierenden Erfolge machen Spaß.
  • Dein Hund wird lernen Dir zu vertrauen, wenn Du ein zuverlässiger Rudelführer bist.
  • Die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund wird gestärkt.
  • Der Hund kennt seinen Platz in der Rangordnung.
  • Du kannst den Dalmatiner ohne Sorge überall hin (Freunde, Café, Innenstadt, Tierarzt) mitnehmen und weißt, er wird sich benehmen.
  • Fördert ein gutes Verhältnis, gute Kommunikation und mehr Verständnis zwischen Hund und Halter.
  • Du kannst dem Dalmatiner mehr Freiheit schenken und ihn zum Beispiel problemlos ohne Leine laufen lassen.
  • Hundebegegnungen sind kein Problem und werden nicht zum täglichen Kraftakt.
  • Gassirunden sind entspannt und machen Spaß, wenn der Dalmatiner an lockerer Leine mitläuft.
  • Dein Dalmatiner ist freundlich zu Menschen jeglichen Alters und macht bei Besuch kein Theater.
  • Es ist kein Drama, wenn der Vierbeiner mal ein paar Stunden alleine bleiben muss.
  • Ein erzogener und ausreichend beschäftigter Hund zerstört keine Sachen im Haus.
  • Ein Hund, der zuverlässig auf Basiskommandos hört, kann durch Zuruf vor gefährlichen Situationen geschützt werden.

Tipps für das Training mit Deinem Dalmatiner

Damit Dein Hund effektiv lernen kann, solltest Du ein paar grundlegende Dinge beachten. Mit den richtigen Tipps und Tricks wird das Training mit dem Dalmatiner sicherlich schneller und erfolgversprechender verlaufen.

1. Reizarme Umgebung wählen

Wenn es viel Ablenkung gibt, wird es Deinem Dalmatiner schwerfallen, sich auf Dich und das Training zu konzentrieren. Arbeite mit Deinem Vierbeiner darum zunächst an einem ruhigen Ort. Dies könnte beispielsweise das Wohnzimmer sein oder der Garten.

Falls das Training dort gut klappt, kann es an einen belebteren Ort verlegt werden. Steigere den Grad der Ablenkung dabei langsam. Das Ziel ist es, dass der Dalmatiner am Ende an jedem Ort und selbst bei großer Ablenkung auf Dich fokussiert bleibt und Deine Anweisungen befolgt.

2. Punktgenau reagieren

Hunde leben im Hier und Jetzt. Dies ist wichtig zu wissen, denn Lob oder Tadel bringen nichts, wenn das Verhalten des Hundes bereits eine Weile her ist. Schon nach wenigen Augenblicken wird ein Dalmatiner nämlich vergessen, was er gerade gemacht hat.

Dem richtigen Timing kommt also eine besondere Bedeutung zu. Ein Lob oder eine Leckerei sollte genau in dem Augenblick folgen, wo Dein Dalmatiner etwas richtig macht. Tadel bringt beispielsweise nichts, wenn die Missetat des Hundes bereits in der Vergangenheit liegt. Selbst wenn es sich nur um wenige Augenblicke handelt.

3. Geduld

Training und Erziehung des Dalmatiner können manchmal frustrierend sein. Nicht immer klappt es wie am Schnürchen. Es wird sicherlich auch mal Rückschläge geben. Dies gilt besonders, wenn Dein Welpe in die Flegelphase bzw. Pubertät kommt. In dieser Zeit wird Gelerntes gerne einmal vergessen. Und aus Deinem wohlerzogenen Dalmatinerwelpen wird ein kleiner Rebell. Übe Dich in Geduld. Das harte Training wird sich auf lange Sicht gesehen auf jeden Fall auszahlen.

4. Konsequenz

Überlege mit Deiner Familie schon lange bevor der Welpe überhaupt bei Euch einzieht, was Ihr ihm einmal gestatten möchtet und was nicht.

Stellt Euch Fragen, wie:

  • Darf der Hund ins Bett?
  • Darf er auf dem Sofa liegen?
  • Wird Betteln geduldet?
  • Ist es okay, wenn der Dalmatiner uns bei der Begrüßung anspringt? Vorsicht bei kleinen Kindern! Und mögen Besucher das?
  • Werdet Ihr es dulden, wenn Euch der Dalmatiner das Gesicht oder die Hände ableckt?
  • Darf sich der Hund im Garten erleichtern?
  • Möchtet Ihr, dass er bei Besuchern, Lieferanten, Postbote etc. Laut gibt?

Jedes Familienmitglied sollte sich strikt an die aufgestellten Regeln halten. Ist beispielsweise das Bett tabu, so ist jedes Bett im Haushalt nicht als Schlafplatz gestattet.

Soll der Dalmatiner keine Naschereien vom Esstisch bekommen, so wird auch an Feiertagen keine Ausnahme gemacht. Du bist dem Vierbeiner nur ein verlässlicher Rudelführer, wenn Regeln klar und verständlich sind und wenn diese immer und überall gelten. Nur so wird Dein Dalmatiner lernen, dass er Dir vertrauen und sich immer auf Dich verlassen kann.

5. Zuckerbrot und Peitsche

Viele denken bei einer Belohnung sofort an einen kleinen Leckerbissen, welcher dem Hund überreicht wird. Doch es muss nicht immer nur ein Leckerli als Lob eingesetzt werden. Du kannst den Hund auch mit freundlicher und enthusiastischer Stimme loben. Andere Vierbeiner hingegen lieben es, wenn nach korrekter Ausführung eines Befehls ein kleines Spiel oder eine Streicheleinheit folgt.

Auch das Lieblingsspielzeug kann als Motivationshilfe eingesetzt werden. Lobst Du verbal, solltest Du immer die gleichen Wörter benutzen, damit schnell ersichtlich für den Vierbeiner wird, dass er etwas gut gemacht hat. Klickertraining kann dafür sehr effektiv eingesetzt werden, denn der Knackfrosch macht ein immer gleiches Geräusch.

Doch machen wir uns nichts vor: Die meisten Hunde sind nun mal mit einer Leckerei am ehesten zu motivieren mitzumachen. Besonders dann, wenn es spezielle Leckereien ausschließlich beim Training gibt.

Dalmatiner Welpe von hinten erhält Leckerli von Hand isoliert
Die meisten Hunde sind mit einer Leckerei am ehesten zu motivieren mitzumachen.

Mit Tadel solltest Du sparsam umgehen und den Hund nur schelten, wenn Du ihn auf frischer Tat ertappst. Niemals solltest Du pausenlos auf ihn einschimpfen oder ihn gar schlagen oder treten. Dein sensibler Dalmatiner wird Dir solche harte Maßnahmen nicht verzeihen, dicht machen und sich vor Dir verschließen.

Er wird das Vertrauen in Dich verlieren und Angst bekommen oder im schlimmsten Fall sogar aggressiv gegenüber Dir werden. Setze also nur Deine Stimme ein, wenn Du den Dalmatiner tadelst oder korrigieren möchtest. Deine Körperhaltung kann dabei zusätzlich zum Einsatz kommen. Mache Dich groß und stemme die Hände in die Hüften. Auch Nichtbeachtung ist für den Dalmatiner übrigens eine Strafe.

6. Die Hundesprache verstehen

Erfahrener Hundetrainer können anhand der Körperhaltung, Bewegung und Mimik eines Hundes viel über dessen Gemütszustand und Charakter aussagen. Lerne ebenfalls die Basics der Hundesprache. Dies wird oftmals in einer guten Hundeschule vermittelt. Du wirst lernen Deinen Dalmatiner besser einzuschätzen und kannst besser auf ihn und seine Bedürfnisse eingehen.

7. Wiederholung

Der Dalmatiner ist sehr intelligent, trotzdem ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Es bedarf vieler Wiederholungen und einiges an Übung, bis jeder Befehl einwandfrei sitzt. Erwarte insbesondere von Deinem Welpen nicht zu viel. Sollte eine Übung mal nicht so klappen, wie Du gerne möchtest, sei nicht gleich frustriert. Beende das Training in diesem Fall mit etwas, dass der Vierbeiner bereits gut kann. So endet die Übung mit einem positiven Erlebnis.


Braucht schon mein Dalmatinerwelpe Erziehung?

Ja, unbedingt! Eine konsequente Erziehung von Anfang an und eine frühe Sozialisation sind absolut wichtig für den Dalmatinerwelpen. Wenn der gefleckte Welpe bei Dir einzieht, durchläuft er nämlich gerade eine sehr sensible Phase und lernt später nie wieder so schnell und nachhaltig, wie in diesen ersten paar Wochen.

Dieser Umstand sollte ausgenutzt werden, indem Du den jungen Dalmatiner viele positive Erfahrungen machen lässt und ihm alles nahebringst, womit er später häufig zu tun hat, wie Geräusche, Fahrzeuge, andere Tiere und Ähnliches.

Erziehung Dalmatiner
Die Erziehung des Hundes beginnt ab Einzug. Auch ein Welpe muss lernen, was er darf und was nicht,

Doch leider verinnerlicht der Welpe gerade in dieser Zeit auch alles, was nicht so gut in seiner Erziehung läuft. Er merkt sich Dein inkonsequentes Verhalten, registriert grobe Behandlungen und Bestrafungen und ist sehr feinfühlig für Stimmungen und deren Schwankungen.

Arbeite darum gewissenhaft mit Deinem Hund und nimm die Hilfe einer Hundeschule in Anspruch. Dies gilt ganz besonders, falls der Dalmatinerwelpe Dein erster Hund sein sollte und Du mit Erziehung und Ausbildung noch keinerlei Erfahrung sammeln konntest. Denn bedenke Folgendes: Alles, was Du dem Dalmatinerwelpen in den ersten Wochen durchgehen lässt und ihm nicht verbietest, wirst Du ihm vermutlich nie wieder oder zumindest nur sehr schwer zu einem späteren Zeitpunkt wieder verbieten können.

Auf jeden Fall solltest Du dem kleinen Racker für den Anfang nicht zu viel auf einmal zumuten. Lange Trainingsstunden sind anstrengend, ermüdend und die Motivation geht schnell flöten.

Besser, Ihr übt in kurzen Einheiten über den Tag verteilt und hört auf, ehe der Dalmatiner die Lust und das Interesse verliert. Das A und O ist und bleibt dabei die Konsequenz. Einmal aufgestellte Regeln gelten immer und überall. Ohne Ausnahme.

Folgendes sollte Dein Welpe lernen:

  • Seinen (neuen) Namen
  • Stubenreinheit
  • Lockeres Laufen an der Leine
  • Grundkommandos
  • Zuverlässiges Abrufen (wichtig fürs Ableinen)
  • Beißhemmung
  • Den normalen Tagesablauf/Routine
  • Alleine zu bleiben
  • Umgang mit anderen Menschen und Tieren (Sozialisation)
  • Wo sein Schlafplatz, Fressplatz und Rückzugsort ist

Ziemlich viel für einen jungen Hund. Und er lernt diese Regeln nicht schrittweise, sondern normalerweise alles auf einmal. Einzig die Grundkommandos und das Alleinbleiben können ruhig noch eine Weile warten. Bis sich der Welpe vollends bei Dir eingelebt hat, sich wohl und sicher fühlt.

Es ist wichtig, dass er zunächst Vertrauen zu Dir aufbaut und eine gute Beziehung zu seiner Familie entwickelt. Schließlich ist die Trennung von seiner Mutter und seinen Wurfgeschwistern ein harter Einschnitt in seinem Leben und er muss mit den neuen Begebenheiten erst einmal zurechtkommen.


Wie lernt mein Dalmatiner seinen neuen Namen?

Dein Dalmatiner hat vom Züchter sicherlich bereits einen Namen bekommen. Doch nicht immer trifft dieser den Geschmack seiner zukünftigen Besitzer. Darum wird der Welpe nicht selten im neuen Zuhause umbenannt.

Doch wie lernt der Vierbeiner überhaupt seinen neuen Namen? Dieser ist nämlich wichtiger Bestandteil des Trainings. Immerhin soll bei Zuruf desselbigen die Aufmerksamkeit des Hundes auf Dich gelenkt werden.

Eigentlich ist es ganz einfach:

  • Übe zunächst zu Hause. Also in einer Umgebung mit wenig Ablenkung.
  • Halte Leckerlis zur Motivation bereit (nicht nach dem Fressen trainieren)
  • Rufe den Dalmatiner beim Namen. Klinge dabei fröhlich.
  • Sieht der Welpe zu Dir oder dreht sich gar zu Dir um, gibt es eine Belohnung.
  • Reagiert er überhaupt nicht, so rufe höchstens noch ein oder zwei Male. Vermeide es unbedingt seinen Namen in Dauerschleife zu rufen, wenn er partout nicht darauf reagiert. Das Wort (also sein Name) würde für den Vierbeiner ansonsten nur seine Bedeutung verlieren.
  • Klappt es also nicht, warte eine Weile und versuche es zu einem späteren Zeitpunkt erneut.
  • Übe ruhig über den Tag verteilt immer mal wieder. Zu Hause, draußen beim Spazierengehen usw.
  • Lobe immer überschwänglich und ausgiebig und denke an den Belohnungshappen. Dein Dalmatiner wird schnell merken, dass beim Klang dieses einen Wortes immer etwas Angenehmes folgt, und wird Dir seine volle Aufmerksamkeit schenken.
  • Hat der Welpe seinen Namen verinnerlicht, so gibt es nach ein paar Tagen oder Wochen nur noch ab und zu eine Belohnung. Dies ist wichtig, da Dein Vierbeiner ja auch dann reagieren soll, wenn gerade mal kein Leckerchen zur Hand ist.

Es ist außerdem von Vorteil, wenn Du den Namen des Hundes in angenehmen Situationen verwendest. Beispielsweise, wenn Ihr gemeinsam spielt oder es die nächste Mahlzeit gibt. Auch beim Training sollte der Name integriert werden. Am besten vor jedem Befehl. So erlangst Du durch die Nennung des Namens zunächst die Aufmerksamkeit des Hundes und direkt darauf folgt eben das Kommando. Weniger geeignet ist hingegen die Namensnennung, wenn Du den Dalmatiner tadelst. Immerhin möchtest Du ja, dass der Hund seinen Namen mit etwas Positivem verbindet.


Wie bekomme ich den Welpen stubenrein?

Wie schnell ein Hund stubenrein wird, hängt nicht unwesentlich auch von seinem Besitzer ab. Je besser Du auf seine Signale reagierst und je häufiger Du mit dem Welpen nach draußen gehst, umso eher wird der Vierbeiner verstehen, dass er sich nur im Freien erleichtern soll und das Haus für sein Geschäft tabu ist.

Dalmatinerwelpen stubenrein
Wie schnell ein Dalmatinerwelpe stubenrein wird, hängt nicht unwesentlich auch von seinem Besitzer ab.

Wer viel Zeit hat, kann also mit seinem Dalmatinerwelpen ruhig alle 2 bis 3 Stunden kurz vor die Tür gehen. Dies erhöht die Chancen auf ein Erfolgserlebnis ungemein und dieses sollte vom Besitzer natürlich auch gebührend gefeiert werden. Du darfst vor Freude ruhig einen kleinen Tanz aufführen, wenn Bächlein oder Häufchen draußen gemacht wurden. Ein Belohnungshappen darf ebenfalls verfüttert werden. Hauptsache, der Welpe merkt, dass er gerade etwas ganz Tolles gemacht hat.

Gehe zudem abends noch einmal so spät wie möglich vor die Tür und morgens gleich nach dem Aufwachen ebenso. Wer ein Grundstück hat, kann den Dalmatiner zu diesen Zeiten auch kurz in den Garten schicken und muss nicht extra noch mal raus.

Da ein Welpe besonders in der Anfangszeit noch nicht wirklich lange einhalten kann, wäre es ratsam, in der Nacht ebenfalls 1 – 2 Male die Möglichkeit zum Lösen anzubieten. Dies kann ein wirklich kurzer Gang vor die Tür sein, eine Runde im Garten oder eine Welpentoilette im Haus. Bei der Welpentoilette ist jedoch Vorsicht angeraten. Es könnte schwierig werden, es dem Dalmatiner wieder abzugewöhnen, sich im Haus zu erleichtern.

Sollte Dein kleiner Dalmi zu einer absolut unpassenden Zeit sein Häufchen machen müssen (z.B. nachts), wäre es ratsam, seine Fütterungszeiten abzuändern. Wer mag, kann dazu eine Zeit lang Notizen machen, wann der Welpe gefüttert wird und wann er Kot absetzt. Du wirst schon bald ein regelmäßiges Muster erkennen. Zumindest, wenn feste Fütterungszeiten eingehalten werden. Verlege die Mahlzeiten also bei Bedarf einfach ein wenig vor oder füttere später.

Auf jeden Fall ist es ratsam, den Welpen immer in folgenden Situationen hinauszubringen, bzw. wenn er folgende Signale zeigt:

  • Auffällig intensives Schnüffeln
  • Welpe will sich hinhocken
  • Unruhiges Hin- und Herwandern
  • Winseln
  • Kratzen oder Warten an der Türe
  • Nach dem Training
  • Nach dem Fressen
  • Nach dem Spielen
  • Nach dem Aufwachen

Was kann ich tun, wenn der Welpe ins Haus gemacht hat?

Dass am Anfang „Unfälle“ passieren und der Welpe ins Haus macht, ist absolut normal. Genau wie bei Menschenkindern wird auch ein kleiner Dalmatiner nicht über Nacht trocken und muss diesen Prozess erst lernen und üben. Obendrein muss er außerdem erst einmal verstehen, dass es gar nicht erwünscht ist, wenn er sich im Haus erleichtert.

Doch was solltest Du tun und wie reagierst Du richtig, wenn der Dalmatiner Bächlein und Häufchen versehentlich im Haus macht?

Solltest Du seine Hinterlassenschaften zu einem späteren Zeitpunkt finden, bringt es auf jeden Fall nichts mehr, wenn Du nun schimpfst. Dein Hund würde die Schelte nur mit der aktuellen Situation verknüpfen und nicht auf Ereignisse beziehen, die bereits in der Vergangenheit liegen. Keinesfalls solltest Du ewig auf den Hund einreden, ihn schlagen oder gar mit der Nase in den Kot drücken. Dies ist gemein und eklig. Besser, Du bringst den Welpen außer Sichtweite und wischst das Malheur einfach ohne viel Aufhebens weg. Außerdem würde eine harte Strafe nur dazu führen, dass Euer Vertrauensverhältnis gestört wird und der Welpe womöglich Angst vor Dir bekommt. Dies könnte so weit führen, dass sich der Dalmatiner nicht mehr in Deiner Anwesenheit an der Leine lösen kann.

Solltest Du den Dalmatiner allerdings auf frischer Tat ertappen, kannst Du ihn natürlich korrigieren. Sage laut „Nein“ oder auch „Pfui“ und bringe den Dalmatiner nach draußen vor die Türe oder in den Garten. Wenn möglich warte, bis der Welpe sich noch einmal erleichtert. Sollte er dies tatsächlich tun, lobe ausgiebig. Selbst, wenn er nicht mehr das Beinchen heben sollte, ist es richtig, kurz mit dem Welpen nach draußen gegangen zu sein.


Klare Regeln von Anfang an!

Schleichen sich erst einmal negative Verhaltensweisen beim Dalmatiner ein, kann es ganz schön schwierig werden, diese hinterher wieder auszubügeln. Wie soll Dein Hund auch verstehen, dass er als Welpe ins Bett durfte und später als ausgewachsener großer Hund nicht mehr.

Es gilt also, dass alles, was Du Deinem Hund jetzt nicht verbietest, später nur schwer als Verbot durchzusetzen sein wird. Du solltest Dir also ganz genau überlegen, was der Dalmatiner darf und was nicht. An die einmal aufgestellten und vereinbarten Regeln sollten sich alle Familienmitglieder halten.

Alles, was Du Deinem Welpen gleich zu Beginn beibringst, wird er verinnerlichen und als gegeben akzeptieren. Kommt er in die Pubertät, wird er allerdings versuchen, Grenzen und Regeln nach seinen Wünschen zu beugen und zu erweitern. In dieser Flegelphase liegt es an Dir, die einmal gesteckten Grenzen beizubehalten.

Dalmatiner Erziehung - Sofa
Klare Regeln für alle. Wenn der Dalmatiner bei einer Person im Haushalt auf das Sofa darf, dann sollte er das auch bei den anderen Personen dürfen.

Wie bringe ich meinem Dalmatiner bei an lockerer Leine zu laufen?

Du wirst täglich etwa 3 Mal mit Deinem Dalmatiner spazieren gehen. Und dies für die nächsten ca 10-13 Jahre. Dies ist nämlich die durchschnittliche Lebenserwartung für die schöne gepunktete Rasse. Wer sich dies vor Augen führt, dem sollte klar sein, dass Spaziergänge entspannt ablaufen sollten und für Hund und Halter nicht zum Machtkampf werden. Ein unerzogener Hund, der an der Leine zieht, Passanten und andere Hunde ankläfft, hinter Fahrrädern her jagt und mit seinem Herrchen spazieren geht, anstatt umgekehrt, ist mitunter ganz schön peinlich und auch anstrengend.

Trainiere die Leinenführigkeit mit Deinem Dalmatiner darum früh. Dabei sollte der Welpe zunächst an Halsband und Leine gewöhnt werden. In den allermeisten Fällen kennen die Dalmatinerwelpen das Halsband bereits vom Züchter. Dieser legt den Welpen oft kurz nach der Geburt eines um.

Um den kleinen Dalmatiner auch an die Leine zu gewöhnen, solltest Du ihm diese zunächst zeigen und ihn daran schnüffeln lassen. Du kannst die Leine dabei ruhig vor ihm niederlegen. Zu vermeiden ist allerdings, dass der Welpe die Leine in die Schnauze nimmt und damit spielt. Das solltest Du auf jeden Fall unterbinden. Hake nach einiger Zeit die Leine in das Halsband ein. Hebe diese allerdings nicht auf, sondern lasse den Hund das Anhängsel ruhig eine Weile hinter sich herziehen. Es ist wichtig, dass der Welpe lernt, dass von der Leine keinerlei Gefahr ausgeht. Akzeptiert der Welpe Leine und Halsband ohne Probleme, kann es mit der Erziehung zur Leinenführigkeit losgehen.

Dalmatiner Leine Erziehung
Dalmatiner Erziehung Leine: Spaziergänge sollten entspannt ablaufen und für Hund und Halter nicht zum Machtkampf werden.

Übrigens: Verwende zum Training bitte keine Rollleine. Zwar sind diese ausziehbaren Leinen praktisch und geben dem Hund einen größeren Freiraum beim Spaziergang, allerdings sind sie bei der Erziehung zur Leinenführigkeit eher kontraproduktiv. Bei solchen Leinen muss der Hund nämlich ständig Zug ausüben und die Leine ist stets in einem gespannten Zustand. Was Du ja allerdings erreichen möchtest ist, dass der Hund entspannt an lockerer/durchhängender Leine neben Dir her läuft.

Wie läuft mein Dalmatiner entspannt und locker an der Leine?

Nun, Welpen reagieren unterschiedlich, wenn sie das erste Mal an der Leine sind. Einige packt der Forscherdrang und sie können es kaum erwarten hier und da zu schnüffeln und überall hin zu rennen. Natürlich limitiert die Leine dabei ihren Bewegungsradius. Sobald sich die Leine also spannt, solltestDu einfach stehen bleiben. Lass den Welpen so lange ziehen, bis er merkt, dass es einfach nicht vorwärts geht. An einem Punkt wird sich der Hund ganz sicher zu Dir umdrehen, um herauszufinden, warum Du Dich nicht mehr bewegst.

Sieht der Welpe Dich dabei direkt an, gehst Du weiter. Allerdings in eine vollkommen andere Richtung. Dies machst Du jedes Mal, sobald die Leine nicht mehr locker durchhängt. Dein Dalmatiner Welpe wird lernen, dass er seine Aufmerksamkeit auf Dich richten muss, und dass Du bestimmst, wo es lang geht.

Es gibt allerdings auch Kandidaten, denen die Leine nicht geheuer ist. Sie möchten partout nicht mitgehen, wenn es an der Leine nach draußen geht. Entweder bleiben sie stur sitzen oder sie gehen rückwärts und wehren sich. Ziehe bitte nicht an der Leine, um den Hund zum Weitergehen zu bewegen. Dies verstärkt das Problem nur noch mehr. Besser, Du lockst ihn mit lieben Worten einem Lieblingsspielzeug oder einem kleinen Leckerbissen.

Lobe ausgiebig, wenn der Welpe Dir schließlich folgt. Auch wenn das Laufen an der lockeren Leine schließlich klappt, darf ruhig ab und zu gelobt und eine kleine Leckerei gereicht werden. Auch ist es sinnvoll, hin und wieder einfach mal die Richtung zu ändern oder auf dem Absatz kehrt zu machen, damit Du den Dalmatiner immer daran erinnerst, dass der Fokus auf Dir liegen sollte.


Wenn Spaziergänge zur Herausforderung werden –  Leinenaggression

Vielleicht machen Dir die täglichen Gassirunden bereits Bauchschmerzen. Stets hoffst Du, dass ihr keinem anderen Hund begegnet, denn dann tickt Dein Dalmatiner aus. Er zerrt an der Leine, kläfft sein Gegenüber an oder legt sich erst auf die Lauer, um dann im richtigen Moment zuzuschlagen. Spazierengehen wird zum Spießrutenlauf. Besonders, wenn Du in einer Gegend wohnst, wo viele Hund-Mensch-Gespanne unterwegs sind.

Doch warum kommt es bei manchen Hunden zur Leinenaggression? Was steckt dahinter?

  • Frust: Dein Hund möchte gerne spielen oder mit dem anderen Hund kommunizieren, wird aber durch die Leine eingeschränkt. Im Freilauf ist er kein Rüpel.
  • Unsicherheit: Die Rangordnung ist nicht geklärt oder Deine eigene Unsicherheit überträgt sich auf den Dalmatiner.
  • Angst: Dein Hund hat Angst vor anderen Hunden. Hervorgerufen zum Beispiel durch eine schlechte Erfahrung oder eine Beißerei.
  • Fehlende Sozialisation: Zu wenig Kontakt zu anderen Artgenossen als Welpe und Junghund.
  • Territorialverhalten: Leinenaggression überwiegend oder nur in Hausnähe
  • Sexuell motivierte Leinenaggression: Bei läufiger Hündin in der Nachbarschaft oder Geschlechtsgenossin.
  • Schmerzen: Ist der Dalmatiner krank oder hat gar Schmerzen, kann auch dies für unangebrachtes Verhalten an der Leine verantwortlich sein.

Was kann ich gegen die Leinenaggression unternehmen?

Natürlich sollte die Leinenaggression in Angriff genommen weden, damit Du bald schon wieder entspannt mit Deinem Hund rausgehen kannst. Doch auch Deine und die Sicherheit Deines Dalmatiners ist natürlich ein wichtiger Faktor. Denn es ist nicht ganz ungefährlich, wenn der Vierbeiner sich in die Leine wirft. Es könnte Dich zum Stolpern bringen oder Dein Dalmatiner zettelt eine Beißerei an.

Fange an, indem Du genau beobachtest, in welchen Situationen Dein Dalmatiner dieses Verhalten zeigt:

  • Nur wenn bestimmte Personen / eine bestimmte Person mit ihm Gassi geht?
  • Ist es bei einem bestimmten Typ Hund? Nur z.B. bei Rottweilern oder nur bei sehr kleinen Hunden?
  • Nur im eigenen „Revier“, also in der Nähe Eures Zuhauses?
  • Gegenüber vermeintlichen Rivalen/Rivalinnen während der Läufigkeit?
  • Hat Dein Vierbeiner einen Erzfeind und nur der wird angefeindet?
  • Prinzipiell bei allen Artgenossen?

Bei der Urschenforschung kann Dich ein guter Hundetrainer unterstützen.

Maßnahmen bei Leinenaggression:

  • Trägt der Dalmatiner ein Halsband und zieht an der Leine, übt dies Druck aus und führt zu einem Würgegefühl. Dies kann den Hund in seinem Verhalten noch bestärken und fördert die Leinenaggression. Denn der Schmerz wird mit den Gegenüber in Verbindung gebracht. Wechsle auf ein gut sitzendes Hundegeschirr.
  • Verwende keine sehr kurze Leine, sondern möglichst eine 2.5 m – 3 m lange Leine (keine Rolleine!). So hat Dein Hund mehr Kommunikationsmöglichkeiten.
  • Ein Maulkorb kann viel Anspannung rausnehmen. Du musst den Dalmatiner aber schrittweise daran gewöhnen. Mit einem Maulkorb hast Du die Versicherung, dass (sollte es zu einer Konfrontation kommen) nichts passieren kann. Bist Du entspannter, ist es der Hund meistens auch. 
  • Wechsel die Straßenseite, wenn euch ein anderer Hund entgegenkommt. Im Park kannst Du einen großen Bogen laufen. Hunde, die an der Leine gerne pöbeln, tun dies oft nur, wenn eine gewisse Individualdistanz unterschritten wurde. Vierbeiner, die sich frei begegnen, gehen niemals frontal aufeinander zu, sondern laufen ebenfalls einen Bogen.
  • Hunde können Angst riechen. Versuche also selbst entspannt zu bleiben. Bist Du angespannt, schüttest Du Stresshormone aus und dies nimmt Dein Dalmatiner durchaus wahr. Er verbindet deine Angespanntheit dann mit der Situation und glaubt tatsächlich, dass vom anderen Hund nun eine Gefahr ausgeht. Außerdem kann Dein Schreien oder Ziehen an der Leine noch zusätzlich für Zündstoff sorgen.
  • Hast Du einen sehr territorial veranlagten Dalmatiner, dann geht in einer unbekannten Gegend spazieren oder dort, wo Ihr euch eher selten aufhaltet.
  • Übernimm die Führung. Stehe immer zwischen Deinem und dem fremden Hund. Als Puffer sozusagen. Du kannst auch Blickkontakt zum Artgenossen unterbinden, indem Du Dich vor Deinen Hund stellst.
  • Sexuell motivierte Leinenaggression könnte evtl. durch eine Kastration unterbunden werden. Besprich dies mit einem Tierarzt und/oder einem Hundetrainer.
  • Dein Hund ist kurz davor den Leinenrambo zu spielen? Mache auf dem Absatz kehrt und gehe weg. Drehe Dich nicht um und marschiere einfach weiter. Vielleicht kannst Du für die Kehrtwende ein Kommando einführen, wie „Lets go!“ oder Ähnliches.
  • Lenke den Dalmatiner mit einer Leckerei oder einem Spielzeug ab. Hier soll nach Möglichkeit diese Verknüpfung hergestellt werden: „andere Hunde = etwas Tolles passiert“. Hundebegegnungen sollen also nach und nach positiv belegt werden. Es ist aber wichtig, dass Dein Hund den anderen zwar gesehen aber noch nicht auf ihn reagiert hat (mit in die Leine springen, fixieren o.Ä). Sonst verbindet er womöglich die Belohnung mit dem Pöbeln.
  • All-you-can-eat: Hab immer kleine aber sehr schmackhafte Mini-Leckerchen dabei. Kannst Du einmal einer Hundebegegnung nicht ausweichen, dann stecke dem Dalmatiner so lange Leckerchen zu, bis Ihr an dem anderen Vierbeine vorbeigelaufen seit.
  • Ist der Artgenosse an Euch vorbeigelaufen, so lasse den Dalmatiner noch einmal ausgiebig dessen Spur nachschnüffeln. Auch dies ist eine Art Belohnung für den Hund.
  • Last but not least: Übe fleißig an der Leinenführigkeit. Eine lockere und durchhängende Leine ist wünschenswert und entspannt. Steht die (kurze) Leine ständig auf Zug, ist das weder für Dich noch den Hund angenehm.

Hol Dir professionelle Hilfe!

Ein Hundetrainer kann meist schnell erkennen, was genau die Ursache für das Leinenpöbeln ist. Er hat auch viele Alternativen parat, mit denen Du dieses Problem angehen und falsches Verhalten bei Dir und dem Dalmatiner korrigieren kannst.

Ihr könnt unter Real-Bedingungen üben, also beim Spazierengehen. Oder Ihr stellt eine Hundebegegnung in der Hundeschule mitvorgegebenen Faktoren nach. Meist wird ein sehr freundlicher anderer Vierbeiner zum Training hinzugezogen.

Die Erfahrung und die Tipps eines Trainers sind Gold wert und häufig werden gemeinsam mit eine, Profi auch schneller Erfolge gefeiert.


Frühe Sozialisation ist wichtig!

Ein guter Züchter wird den Welpen bereits an viele Alltagsgeräusche und Gegebenheiten gewöhnen. Außerdem lernt der Welpe in der Zuchtstätte bereits andere Hunde und vielleicht noch weitere Tiere kennen. Ein Hund mit Familienanschluss, der an Alltäglichkeiten gewöhnt wird und gut sozialisiert ist, wird später nämlich ein umgänglicher Zeitgenosse. Aber natürlich kann der Züchter nicht alle Eventualitäten abdecken. Sobald der Dalmatiner Welpe bei Dir einzieht, bist Du gefragt.

Gewöhne den Kleinen an alles, womit er täglich zu tun haben wird. Fährst Du vielleicht täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, gibt es einen Aufzug bei Dir im Haus oder wohnen in Deinem Haushalt vielleicht noch andere Tiere? Es kann auch einen Unterschied machen, ob der Dalmatiner später auf dem Land oder in der Stadt gehalten wird. Je nach Örtlichkeit muss der Vierbeiner mit unterschiedlichen Begebenheiten zurechtkommen.

Der Sozialisation kommt natürlich auch eine besondere Bedeutung zu. Dein Dalmatiner sollte Menschen jeglichen Alters kennenlernen dürfen. Sollte er als Familienhund gehalten werden, ist es wichtig, dass er gute Erfahrungen mit Babys und Kindern macht. Ein gutes Sozialverhalten gegenüber Artgenossen und anderen Tieren ist natürlich ebenfalls wünschenswert. Schließlich möchtest Du, dass Dein Dalmatiner später bei Hundebegegnungen nicht jedes Mal ausflippt und rumbellt.

Allerdings sollte es auch selbstverständlich sein, dass der Dalmatiner nicht jeden anderen Hund mögen muss. Auch wenn Dein Vierbeiner gut sozialisiert wurde, solltest Du bei Begegnungen mit anderen Hunden immer etwas vorsichtig sein. Es wird seine Gründe haben, warum der Hund eines anderen Besitzers an der Leine gehalten wird und beispielsweise keinen Freilauf bekommt. Sei respektvoll und leine Deinen Hund ebenfalls an, wenn Du einem solchen Hund-Herrchen-Gespann begegnest.


Wie lange kann mein Dalmatiner alleine bleiben?

Nicht immer sind die Umstände bei der Hundehaltung so, dass rund um die Uhr jemand bei dem Vierbeiner ist. Viele Hundebesitzer sind berufstätig und selbst, wenn immer jemand aus der Familie zu Hause ist, wird es Zeiten geben, in denen der Dalmatiner einfach nicht mit kann und warten muss. Bei einem Arztbesuch beispielsweise oder wenn Du ins Kino möchtest.

Wie lange Dalmatiner alleine lassen
Wie lange kann ich meinen Dalmatiner alleine Zuhause lassen?

Dass Dein Vierbeiner es nicht toll finden wird, alleine das Heim zu hüten, ist klar. Er ist ein Rudeltier und fühlt sich ohne seine Menschen nicht wohl und sicher. Darum solltest Du behutsam vorgehen, wenn Du den Dalmatiner ans Alleinbleiben gewöhnst. Lass Dir damit jedoch nicht zu lange Zeit. Je eher Du den Dalmatiner mit dem Alleinsein konfrontierst, umso eher wird er auch akzeptieren, dass Du hin und wieder nicht da bist. Bringe ihm früh bei, dass es auch Zeiten gibt, in denen nichts Aufregendes passiert, und dass er sich ab und zu auch mal alleine beschäftigen muss.

Doch wie viele Stunden sind dem Dalmatiner überhaupt zumutbar? Darüber streitet sich sogar die Fachwelt. Während einige sagen, dass vier oder fünf Stunden vollkommen in Ordnung sind, behaupten andere das auch 8 oder 9 Stunden kein Problem darstellen. Bedenke jedoch, dass es wenig artgerecht ist, wenn der Hund von morgens bis abends alleine bleiben muss. Wer berufstätig ist, sollte darum vielleicht über Alternativen wie eine Hundebetreuung nachdenken.

So gewöhnst Du Deinen Dalmatiner stressfrei ans Alleinbleiben

  1. Dein Welpe wird Dir besonders zu Beginn überallhin folgen wollen. Dies sollte Dich jedoch nicht davon abhalten, ab und zu den Raum zu verlassen und nach wenigen Augenblicken wieder zu kommen. Der kleine Dalmatiner wird schnell merken, dass es sich nicht lohnt, permanent an Deinen Fersen zu kleben, da gar nichts Dramatisches passiert, wenn Du kurz verschwindest.
  2. Schließe die Türe für ein paar Augenblicke, wenn Du den Raum verlässt. Kommst Du zurück und der Dalmatiner hat brav gewartet, wird er gelobt. Sollte er bellen, an der Türe kratzen oder sonst wie Deine Rückkehr einfordern, warte einen Moment, bis Ruhe eingekehrt ist. Erst dann gehst Du wieder ins Zimmer.
  3. Es kann sehr hilfreich sein, wenn Du gleich von Anfang an Tabuzonen im Haus einrichtest. Geeignet wäre zum Beispiel das Badezimmer. Auch den Zutritt zum Schlafzimmer zu verweigern ist eine Möglichkeit. Insbesondere dann, wenn der Dalmatiner sowieso nicht im Bett oder drum herum schlafen soll.
  4. Dehne die Zeitintervalle, in denen Du nicht im gleichen Raum bist, langsam aus. Klappt das Alleinebleiben in den eigenen vier Wänden ganz gut, solltest Du im nächsten Schritt nun das Haus verlassen.
  5. Dein Dalmatiner ist sehr schlau. Er wird nach einiger Zeit merken, dass es bedeutet, dass Du ihn verlässt, wenn Du Dir die Schuhe anziehst, Deine Jacke nimmst und den Schlüssel einsteckst. Dies ruft bei einigen Vierbeinern Stresssituationen hervor. Um dem entgegenzuwirken, kannst Du Dir ab und zu einfach mal die Jacke überstreifen oder die Schuhe anziehen, ohne durch die Haustüre zu verschwinden.
  6. Wenn Du den Dalmatiner dann tatsächlich allein lässt, mache keine große Abschiedsszene. Ein kurzesBis gleich“ reicht vollkommen aus. Gleiches gilt, wenn Du schließlich wieder nach Hause kommst. Die Begrüßung sollte kurz und knapp ausfallen. Schließlich soll es das Normalste für den Hund werden, dass Du hin und wieder verschwindest.
  7. Mache nicht den Fehler, vor der Türe stehen zu bleiben, wenn Du hinausgehst. Dein Dalmatiner hat einen hervorragenden Geruchssinn und wird Dich sicherlich auch hören können. Gut möglich, dass er also ruhig bleibt, weil er genau weiß, dass Du Dich in der Nähe aufhälst. Besser, Du gehst eine kurze Runde spazieren oder machst kleine Erledigungen.
  8. Wenn Du wissen möchtest, was der Vierbeiner so in Deiner Abwesenheit treibt, beobachte ihn via Webcam oder mit einer Heimtierkamera.
  9. Gehe erst zurück in Haus oder Wohnung, wenn es drinnen ruhig ist. Wer eine Kamera nutzt, ist hier klar im Vorteil. Siehst Du, dass Dein Hund sich zum Dösen niedergelassen hat, gehst Du wieder rein.
  10. Eine große Willkommensszene ist nicht nötig. Ziehe erst mal Schuhe und Jacke aus und halte die Begrüßung knapp.
  11. Dehne die Intervalle, in denen Du weggehst, langsam aus. Irgendwann sollte es kein Problem mehr sein, wenn Dein Hund ca. 5 Stunden alleine ist. Mehr sollten es nach Möglichkeit nicht sein und lange Trennungen eher die Ausnahme bilden.

Noch mehr Tipps zum Thema Dalmatiner alleine Zuhause:

  • Wenn Dein Dalmatiner beispielsweise nicht mit in die Küche soll oder im Schlafzimmer nichts zu suchen hat, kannst Du ein Absperrgitter im Türrahmen verwenden. So kann er sich nicht heimlich hineinschleichen, Dich aber immer noch sehen, wenn Du Dich in dieser Tabuzone aufhälst.
  • Mehrhundehalter haben natürlich den Vorteil, dass der Dalmatiner in ihrer Abwesenheit zumindest vierbeinige Gesellschaft hat. Dies ist jedoch kein Freischein, die Hunde stundenlang sich selbst zu überlassen.
  • Wer bereits den Welpen an eine Transportbox gewöhnt kreiert einen sicheren Rückzugsort für den Dalmatiner. Hier wird sich der Hund wohlfühlen. Nicht nur zu Hause, sondern auch im Auto, in einer Ferienwohnung oder auf dem Weg zum Tierarzt.
  • Gib dem Hund eine Beschäftigung, wenn Du das Haus verlässt. Ein Futterspielzeug beispielsweise, wie einen Futterball oder einen Kong, der genüsslich ausgeschleckt werden darf. Auch ein Schweineohr oder ein Baumwolltau laden zum Nagen ein und vertreiben Trennungsangst und Langeweile gleichermaßen.
  • Ein Hund, der sich gerade auspowern durfte, ist in der Regel müde und ausgeglichen. Gehe darum vorher noch einmal ausgiebig Gassi, ehe Du für längere Zeit außer Haus bist. Im Idealfall wird Dein Dalmatiner dösen oder Deine Abwesenheit gar verschlafen.

Wie sinnvoll ist eine Hundeschule für meinen Dalmatiner?

Eine Hundeschule ist in erster Linie sinnvoll für Dich. Speziell, wenn Du noch nie einen Hund hattest. Wer geübt ist im Training mit Hund und vielleicht schon einmal Dalmatiner gehalten hat, kann je nach Erfahrung auch auf eine Hundeschule verzichten.

Dalmatiner Erziehung - Hundeschule
Hundeschule für den Dalmatiner

Doch noch ehe Du überhaupt auf die Suche nach einer geeigneten Ausbildungsstätte gehst, lies ein gutes Buch über Welpen, deren Erziehung und Hundetraining im Allgemeinen. So kannst Du Dich auf die Aufgaben und Herausforderungen einstellen, die Dich nach dem Kauf eines Dalmatiners erwarten werden. Mehr noch: Lies Bücher über die diversen Trainingsmethoden und wähle später eine Hundeschule, welche diese anwendet. Nicht jede Schule handhabt die Erziehung ihrer Schützlinge gleich.

Vorteile einer Hundeschule:

  • Du wirst genauestens angeleitet und bekommst beigebracht, wie Du Kommandos korrekt vermittelst.
  • Neben diversen Trainingsmethoden wird der Trainer Dir sicherlich auch beibringen, auf die eigene Körperhaltung und Körpersprache zu achten. Hunde nehmen es genau wahr, ob jemand selbstsicher auftritt oder eher unschlüssig ist.
  • Der Trainer gibt Dir Feedback und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge. So kannst Du Fehler bei der Hundeerziehung vermeiden und lernst mehr auf Dein eigenes Tun zu achten.
  • Es gibt reichlich Erziehungstipps auch für die Ausbildung außerhalb der Hundeschule. Schließlich sollte Gelerntes auch zu Hause konsequent fortgeführt werden.
  • Du wirst hinsichtlich „Hundesprache“ geschult. Du lernst Deinen Dalmatiner zu „lesen“ und seine Gesten und Körperhaltungen richtig zu deuten.
  • Lernen mit Gleichgesinnten macht mehr Spaß.
  • Es entstehen nicht selten Freundschaften zu anderen Hundebesitzern.
  • Fördert die Sozialisation des Hundes.
  • Dein Dalmatiner lernt die Grundkommandos. Sie sind die Basis einer jeden guten Hund-Mensch-Beziehung.
  • Sie verbessert und fördert die Kommunikation zwischen Dir und Deinem Vierbeiner.
  • Neben der Ausbildung des Dalmatiners gibt es noch weitere Angebote, wie Hundesport, Workshops, Intensivkurse usw.

Welcher Kurs eignet sich für meinen Dalmatiner?

Dalmatiner Hundeschule
In der Gemeinschaft der Hundeschule macht die Hundeerziehung richtig Spaß!

Solltest Du einen Dalmatinerwelpen kaufen, so ist ein Welpenkurs als Einstieg prima. Achte jedoch darauf, dass diese Treffen strukturiert ablaufen und die kleinen Racker nicht einfach aufeinander losgelassen werden.

Vorsicht also, wenn von einer Welpenspielstunde die Rede ist. Hunde sollten einander immer vorgestellt werden und wilde Rangeleien sind zu unterbinden. Ansonsten wird Dein Dalmatinerwelpe lernen, dass er sich allein gegen andere Artgenossen behaupten muss, da Du ja nur am Rand stehst und alles beobachtest. Im Idealfall wird durch das Spiel mit anderen Hunden jedoch das Sozialverhalten gefördert. Manchmal lernen die Welpen sogar schon die ersten Kommandos.

Kommt der Dalmi schließlich in die Pubertät, vergisst er ab und an seine guten Manieren und schaltet gekonnt auf Durchzug, wenn Herrchen oder Frauchen etwas möchte. Selbst Befehle, die perfekt beherrscht wurden, werden nicht mehr ausgeführt. Kein Wunder, dass diese Junghundzeit auch oft als Flegelphase bezeichnet wird.

Hier heißt es Ruhe und Geduld bewahren und mit Konsequenz das Training weiter durchführen. Ein Junghundkurs kann Dir helfen, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen und bei der Stange zu bleiben. Lass das Training nicht schleifen, nur weil es etwas anstrengend wird.

Sollte ich mit meinem erwachsenen Dalmatiner auch eine Hundeschule besuchen?

Ja, und zwar immer wenn:

  • Dein Hund bisher noch nicht viel gelernt hat oder nichts über seinen Ausbildungsstand bekannt ist (z.B. Hund aus dem Tierschutz oder Ausland)
  • Sich ungewünschte Verhaltensweisen eingeschlichen haben.
  • Es Dein erster Hund ist.
  • Du unsicher bei Training und Erziehung bist.
  • Du inkonsequent warst und die Erziehung hast schleifen lassen.
  • Unwissentlich Fehler gemacht wurden, die es zu korrigieren gilt.

Auch ein älterer Dalmatiner lernt noch gern, es kann allerdings länger dauern und etwas mehr Geduld erfordern, ehe er Befehle verinnerlicht hat.

Es gibt in den meisten Hundeschulen noch viele weitere Angebote für Halter und Hunde. Besonders beliebt sind dabei die Hundesportkurse. Sinnvoll ist jedoch auch ein Erste-Hilfe-Kurs am Tier oder Workshops in denen Du und Dein Dalmatiner viel lernen könnt. Nicht immer steht jedoch das Training im Vordergrund, sondern manchmal auch einfach nur der Spaß. Bei Social Walks beispielsweise. Suche eine Hundeschule, mit deren Trainingsmethoden Du Dich wohlfühlst und deren Angebote sich mit Deinen Interessen decken.

Wann ist Einzeltraining sinnvoll?

  • Wenn das Training sehr intensiv sein soll und schnelle Erfolge gewünscht sind.
  • Wenn Dein Dalmatiner in Anwesenheit anderer Hunde zu unkonzentriert ist, beispielsweise wegen schlechter Sozialisation.
  • Du einen Hundetrainer brauchst, der Dir bei Problemen vor Ort hilft. Also zum Beispiel bei Dir zu Hause oder in bestimmten Situationen.
  • Falls an bestimmten Unarten oder anderen Problemen gearbeitet werden soll.
  • Du Dich im Gruppenunterricht unwohl fühlst.

Eignet sich Klickertraining zur Erziehung meines Dalmatiners?

Clickertraining ist nicht umsonst eine beliebte Trainingsmethode unter Hundebesitzern. Sie ist vielseitig einsetzbar und eignet sich sowohl für die Erziehung des Dalmatiners, als auch für die Vermittlung von Kommandos und Kunststückchen oder beim Einsatz im Hundesport etc. Dabei arbeitet sie einzig nach dem Prinzip der positiven Verstärkung und unerwünschtes Verhalten wird einfach ignoriert.

Klicker Dalmatiner Erziehung
Klicker für die Hunderziehung

Alles, was Du für das Training brauchst, sind ein kleines Utensil, nämlich der Knackfrosch, und ein paar Leckerbissen, welche ein hohes Motivationspotenzial bei Deinem Hund haben. Schon kann es losgehen.

Wie funktioniert Klickertraining?

Zunächst muss der Dalmatiner begreifen, dass ein Drücken des Knackfroschs bedeutet, er bekommt eine angenehme Belohnung, und zwar Futter (gegebenenfalls auch etwas anderes, je nach Vorlieben des Hundes). Falls Dein Vierbeiner also neu an diese Methode herangeführt wird, erhält er zu Beginn immer die Belohnung, wenn Du den Klicker betätigst, ohne, dass er dafür etwas leisten muss.

Wurde dies verinnerlicht, gibt es den Happen nicht mehr einfach nur so, sondern der Dalmatiner muss für das Leckerli arbeiten. Gib beispielsweise einen Befehl, den Dein Hund schon gut beherrscht (wie Sitz oder Platz) und drücke den Knackfrosch bei korrekter Ausführung. Schnell wird Dein schlauer Dalmatiner die Verknüpfung herstellen, dass „Klick“ nicht nur bedeutet, es kommt eine Belohnung, sondern dass er das Drücken des Klickers herbeiführen kann, wenn er etwas richtig gemacht hat.

Beim Klickertraining wird dabei immer folgende Reihenfolge eingehalten:

  1. Ein gewünschtes Verhalten wird gezeigt.
  2. Es folgt ein „Klick“.
  3. Erst jetzt greifst Du zum Leckerli und überreichst es.

Dabei werden übrigens alle Verhaltensweisen, die dem Endresultat zuträglich sind, belohnt. Willst Du Deinem Hund beispielsweise beibringen, auf ein Skateboard zu steigen, so klickerst Du zu Beginn auch, wenn er den Gegenstand nur ansieht, an dem Skateboard geschnüffelt wird, eine Pfote draufgestellt wird usw.

Vierbeiner, die mit dieser Methode trainiert werden, sind oft ausgesprochen kreativ und machen diverse Lösungsvorschläge, um dem Knackfrosch das ersehnte Klicken zu entlocken.

Welche Vorteile hat das Klickertraining?

  • Futter dient als hoher Motivationsfaktor
  • Arbeitet mit positiver Verstärkung
  • Das „Klick“ klingt für den Hund immer gleich, wohingegen Stimmungsschwankungen, Krankheit, wechselnde Trainer die Stimme bzw. den Klang von Kommandos verändern.
  • Der Knackfrosch ist schnell gedrückt und punktgenau einsetzbar.
  • Du benötigst keinen direkten Kontakt zum Hund. Solch ein Training auf Distanz eignet sich demnach auch für Problemhunde, wie ängstliche oder aggressive Vierbeiner.
  • Fördert die Kreativität des Hundes.
  • Eignet sich zur geistigen und körperlichen Beschäftigung.
  • Überall einsetzbar.
  • Preisgünstig.
  • Für Training, Beschäftigung und Erziehung gleichermaßen einsetzbar.

Wie bringe ich meinem Dalmatiner die Basiskommandos bei?

Du kannst dem Dalmatiner die Basiskommandos auf unterschiedliche Weise beibringen. Wie oben bereits erwähnt, eignet sich Clickertraining hervorragend für die Ausbildung des Hundes. Du kannst die Kommandos natürlich auch mittels einer Hundepfeife, Deiner Stimme oder Handzeichen vermitteln. Viele Hundebesitzer und auch Hundeschulen benutzen eine Kombination aus Stimme und Handzeichen. Wähle eine Methode, mit der Du Dich wohlfühlst, und wähle gegebenenfalls auch die Hundeschule danach aus.

Ist Dein Dalmatiner auf einem oder gar beiden Ohren taub, so sind natürlich Handzeichen beim Training das Mittel der Wahl. Diese funktionieren tatsächlich auch ohne die zusätzliche Unterstützung der Stimme sehr gut, denn hörgeschädigte Dalmatiner gleichen ihr Defizit meist durch vermehrten Blickkontakt zum Hundeführer aus.

Die Basiskommandos heißen so, weil eigentlich jeder Hund diese beherrschen sollte. Und es ist gar nicht so schwer, diese Grundlagen dem Dalmatiner beizubringen. Für das Training eignen sich als Motivationshilfe spezielle und begehrte Leckerlis, die es sonst nicht gibt. Und schon kann es losgehen. Bedenke dabei, dass kurze und knappe Befehle (“Aus!“) beim Training optimal sind. Lange Sätze („Nein Bello, lass das! Nicht damit spielen!“) prallen hingegen an Deinem Hund ab.

Am häufigsten wird zunächst mit dem Kommando Sitz begonnen. Lies weiter, um zu erfahren, wie Du diesen Befehl und weitere Kommandos erfolgreich an den Hund bringst.

Sitz

Stelle Dich vor Deinen Vierbeiner und nimm eine kleine Leckerei in die hohle Hand. Lass den Dalmatiner nun daran riechen. Logisch, dass er den Happen gerne fressen würde. Bewege den Leckerbissen nun auf den Hund zu und über seinen Kopf hinweg. Einige Hunde legen nun den Rückwärtsgang ein, um das Leckerchen weiter mit den Augen zu fixieren. Ist dies der Fall, so starte erneut mit der Übung. Im Zweifelsfall kannst Du auch vor einer Wand oder Mauer trainieren.

Normalerweise wird sich der Dalmatiner aber aus Bequemlichkeit einfach hinsetzen, um Deine Hand im Auge zu behalten. Genau in dem Moment, wo das Hinterteil den Boden berührt, gibst Du das Kommando Sitz. Wenn Du Handzeichen benutzen möchtest, kannst Du beispielsweise den erhobenen Zeigefinger als Signal benutzen. Verwendest Du hingegen einen Clicker, drücke diesen genau dann, wenn Bodenkontakt entsteht, und reiche anschließend die wohlverdiente Belohnung.

Platz

Auch wenn der Hund sich auf das Kommando Platz später aus jeglicher Position heraus hinlegen sollte, wird zu Beginn meist aus dem Sitz heraus ausgeübt. Bringe den Dalmatiner also zunächst in eine sitzende Position. Biete wieder eine Leckerei an, die er zunächst nicht erreichen und fressen kann. Halte Deine Hand direkt vor seine Nase, senke die Hand nun Richtung Boden und ziehe diese nach Bodenkontakt vom Dalmatiner weg. Normalerweise müsste sich nun auch die Nase des Hundes Richtung Boden und anschließend nach vorne bewegen. Wer Glück hat, dessen Vierbeiner macht sich nun lang und legt sich hin, um weiterhin der Hand zu folgen. Einige Kandidaten stehen allerdings auf und gehen hinter dem Leckerbissen her. In diesem Fall startest Du aus dem Sitz noch einmal erneut.

Komm/Hier

Dies ist ein sehr wichtiges Grundkommando, welches sich aber mit am einfachsten vermitteln lässt. Hierbei geht es in erster Linie darum, den Dalmatiner eine positive Verknüpfung mit dem Befehl verinnerlichen zu lassen. Schließlich soll es sich lohnen, auf Zuruf zu seinem Herrchen oder Frauchen zurückzukommen. Du kannst also Deinen Dalmatiner immer mit „Komm“ rufen, wenn es sein Futter gibt, Ihr zum Spazieren hinausgeht, gespielt wird oder sonst wie etwas Angenehmes auf ihn wartet.

Wenn das Abrufen in einer Umgebung mit wenig Ablenkung erfolgreich klappt, kannst Du in einer belebteren Gegend üben. Dazu kannst Du zu Beginn eine Schleppleine benutzen. Erst wenn das Kommando absolut 100-prozentig sitzt, solltest Du den Dalmatiner von der Leine lassen, um ihm Freilauf zu gönnen. Dies ist sehr wichtig, damit es nicht zu brenzligen Situationen im Straßenverkehr oder auch mit anderen Hunden kommt. Zwar hat der Dalmatiner nur wenig bis keinen Jagdtrieb, aber dies solltest Du natürlich auch bedenken. Jagdtrieb zeigt sich häufig erst in der Pubertät oder um den ersten Geburtstag rum.

Kommt Dein Dalmatiner einmal nicht sofort angefegt, wenn Du den Befehl erteilst, so tadel ihn aber bitte nicht für sein Zuspätkommen. Dein Vierbeiner wird denken, Du bist erbost, eben weil er nun zurückgekommen ist. Logisch, dass er dann beim nächsten Mal erst recht zweimal überlegt, zu Dir zu eilen oder eben nicht. Falls Dein Hund aber gekonnt und konsequent auf Durchzug schaltet und keinerlei Anstalten macht, auf Zuruf herbeizueilen, mache am besten auf dem Absatz kehrt und gehe einfach weg. Sobald der Besitzer sich entfernt, ändern viele Hunde schnell ihre Meinung und laufen schließlich doch hinter Herrchen oder Frauchen her.

Bleib

Dein Dalmatiner soll bei diesem Befehl an Ort und Stelle warten, egal, wo er gerade ist. Die meisten verwenden dabei „Sitz“ oder „Platz“ als Ausgangsposition, um dieses Kommando zu trainieren. Dazu wird der Vierbeiner zunächst in die gewünschte Haltung gebracht, es folgt der Befehl und anschließend wartest Du einen kurzen (!) Augenblick. Bleibt der Hund brav liegen oder sitzen, gibt es eine Belohnung.
Nun wird der Schwierigkeitsgrad langsam gesteigert, bzw. die Entfernung zum Hund und die Dauer des Wartens ausgedehnt. Am Anfang solltest Du Dich nur ein paar Schritte von Deinem Hund entfernen. Viele Besitzer halten dabei zunächst den Blickkontakt zum Vierbeiner. Das Ziel ist jedoch, dass Du irgendwann in jedwede Richtung davongehen kannst, mit oder ohne Sichtkontakt, schnell oder langsam.

Bedenke, dass Du als Hundeführer immer den Befehl (also das Warten) aufheben solltest. Gehe zum Hund und reiche ihm eine Belohnung („Fein“) oder rufe den Dalmatiner zu Dir („Komm“). Ohne diesen Auflösungsbefehl soll der Hund weiterhin brav warten.

Aus

Dieser Befehl soll dem Dalmatiner zu verstehen geben, dass er mit etwas aufhören soll. Beispielsweise soll er von etwas ablassen, das er im Maul trägt. Oder Du möchtest ihm vermitteln, dass er mit dem Bellen aufhören soll, weil der Besucher ein Freund ist.

Für das Training eignet sich ein Apportier- oder Zerrspiel gut. Nimm also einen Ball oder vielleicht ein Baumwolltau und spiele mit Deinem Hund. Fordere den Gegenstand für Dich ein und gib den Befehl „Aus“. Lässt der Vierbeiner verwundert von dem Spielzeug ab, lobe, reiche eine Leckerei und wirf anschließend den Ball erneut oder rangelt weiter um die „Beute“ (das Tau). Da das Spiel fortgesetzt wird und nur durch einen kurzen Belohnungshappen unterbrochen wurde, wird der Hund schnell merken, dass es sich lohnt, von einem begehrten Gegenstand abzulassen.

Will Dein Dalmatiner seine Beute jedoch nicht ganz freiwillig rausrücken, musst Du ein wenig nachhelfen und den Gegenstand aus seinem Maul entfernen. Sei dabei behutsam und gib wieder den Befehl „Aus“, wenn der Ball oder das Tau schließlich frei ist. Selbstverständlich folgen danach ein Lob und ein Leckerchen.

Nein

Für diesen Befehl kannst Du leider keine extra Trainingseinheit ansetzen, denn dieses Kommando erfolgt immer, wenn Du den Dalmatiner bei etwas erwischst, was er eigentlich zu unterlassen hat. Da ein Welpe generell vieles versucht und unternimmt, was nicht erwünscht ist, dürfte es jedoch nicht allzu schwer werden, ihm zu vermitteln, was ein „Nein“ bedeutet.

Möchte Dein Dalmatinerwelpe beispielsweise den Inhalt des Abfalleimers untersuchen, folgt ein lautes und scharfes „Nein“. Er möchte aufs Sofa? Er knabbert am Stuhlbein? Er gräbt den Garten um? „Nein“, „Nein“ und nochmal „Nein“!

Deine Körperhaltung, Mimik und Gestik können dabei unterstützend eingesetzt werden, um zu verdeutlichen, dass es sich um unerwünschtes Verhalten handelt. Und absolut wichtig bei dieser Übung: Konsequenz! Nein heißt immer nein, ohne Ausnahme. Du wirst merken, dass dieses Kommando immer weniger zum Einsatz kommt, je besser Dein Dalmatiner erzogen ist und die Regeln des Zusammenlebens mit seinen Menschen kennt und verinnerlicht hat.

 

Einen tauben Dalmatiner erziehen

Vielleicht wusstest Du bereits beim Kauf, dass der Dalmatiner taub ist. Falls Du jedoch einen tauben Dalmatiner zu Hause hast und von seiner Einschränkung vorher nichts wusstest, ist dies zunächst einmal ein Schock. Tatsächlich landen sogar viele taube Vierbeiner im Tierheim, weil ihre Besitzer nichts von dem Handicap wussten und die schwere Erziehbarkeit auf Sturheit und Eigensinn zurückführten. Dass der eigene Vierbeiner womöglich nicht hören kann, wird gar nicht in Erwägung gezogen und vielleicht sogar erst vom Tierheimpersonal oder einem Trainer erkannt.

Wer um die besonderen Bedürfnisse seines Dalmatiners weiß, muss sich jedoch nicht fürchten. Die Erziehung läuft beinahe genauso ab, wie bei einem hörenden Hund. Und es ist sogar äußerst wichtig, dass Du Deinen tauben Dalmatiner erziehst, denn nur dann darf er die gleichen Freiheiten genießen, wie seine hörenden Artgenossen. Und nur dann hat er ein schönes und artgerechtes Leben.

Visuelle Signale

Hörzeichen bei der Hundeerziehung sind nicht wirklich nötig. Selbst hörende Hunde reagieren oft besser auf Gesten und Körpersprache, als auf Zuruf. Kein Wunder: Hunde verständigen sich untereinander auch überwiegend über Körpersignale. Selbst viele Hundeschulen arbeiten mit akustischen Signalen, welche von Gesten zusätzlich begleitet werden. So beispielsweise der erhobene Zeigefinger mit dem gleichzeitigen verbalen Kommando „Sitz“. Dies hat übrigens den Vorteil, dass auch ein hörender Hund bereits die dazugehörigen Sichtzeichen kennt. Sollte er im Alter schlechter hören können, wird er Dich und Deine Kommandos trotzdem verstehen.

Sichtzeichen sind beim tauben Hund also von ernormer Bedeutung. Dabei sollten die einzelnen Befehle genau von einander unterscheidbar sein. Wichtig ist natürlich, dass der Hund häufig Blickkontakt zu seinem Menschen hat. Dies sollte früh trainiert und positiv verstärkt werden. Gehst Du mit dem Welpen spazieren, solltest Du beispielsweise zwischendurch immer mal stehen bleiben und den Hund loben, wenn er zu Dir sieht.

Schwierig wird es allerdings bei Kommandos auf Distanz, wie es zum Beispiel beim Zurückrufen nötig ist. Ein auch auf weite Entfernung gut sichtbares Signal könnte das seitliche Ausstrecken eines Armes sein, Du kannst in die Hocke gehen oder die Arme noch oben strecken. Rückrufbarkeit ist wichtig, wenn Dein tauber Dalmatiner ein artgerechtes Leben führen und somit auch Freilauf genießen soll.
Während des Trainings sollte darum zunächst eine Schleppleine benutzt werden. Du kannst Dir auch die Welpenphase zunutze machen, in welcher der kleine Hund sowieso immer bereitwillig folgt.

Hundebegegnungen

Bei Hundebegegnungen kann es zu Gefahrensituationen durch Missverständnisse kommen, wenn der taube Hund beispielsweise das Knurren des anderen nicht hört. Außerdem nähern sich Vierbeiner meist nicht frontal an, weshalb Dein tauber Dalmatiner sich erschrecken könnte, wenn plötzlich jemand an seinem Hinterteil schnuppert. Darum solltest Du solche Begegnungen immer beobachten und den anderen Hundehalter darauf aufmerksam machen, dass Dein Vierbeiner nicht hören kann.

 

Hilfsmittel bei der Erziehung eines tauben Hundes

Einige Besitzer von tauben Hunden schwören auf ein Vibrationshalsband. Auf Knopfdruck vibriert dieses (sogar auf Distanz) leicht und lässt sich perfekt einsetzen, um die Aufmerksamkeit des Hundes zu erlangen oder ihn zurückzurufen. Allerdings erschrecken viele Vierbeiner eher bei dem Ruckeln am Halsband, weshalb die Gewöhnung behutsam erfolgen sollte und mit viel Leckerlis positiv verstärkt werden muss. Für sehr sensible Gemüter ist dieses Hilfsmittel eher weniger geeignet.

Auch eine Taschenlampe kann gute Dienste leisten. So funktioniert der Rückruf auch in der Dämmerung oder Dunkelheit, wenn Herrchen oder Frauchen auf Entfernung weniger gut erkennbar ist.

Weitere Hinweise:

– Vorsicht im Straßenverkehr. Hier sind taube Hunde noch gefährdeter als ihre hörenden Artgenossen. Besser immer anleinen.
– Bevor Du einen tauben Hund anfasst, wäre es gut, wenn dieser Dich sehen kann. Sonst könnte er erschrecken. Du kannst auch leicht (!) an der Leine zupfen oder auf den Boden stampfen, um auf Dich aufmerksam zu machen.
– Signale für „Gut gemacht“: Leckerli reichen, „Daumen hoch“ als Sichtzeichen, Klatschen oder Streicheleinheiten.

– Training mit dem Targetstick kann eine große Hilfe sein.